Rauschminze
Die Rauschminze (Lagochilus inebrians), auch bekannt als Berauschendes Hasenlippenkraut oder Turkestanminze, ist eine Pflanzenart aus der Familie der Lippenblütengewächse (Lamiaceae).
Rauschminze | ||||||||||||
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Getrocknete Blütenkelche der Rauschminze | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Lagochilus inebrians | ||||||||||||
Bunge |
Beschreibung
Die Rauschminze ist ein laubabwerfender Halbstrauch, der Wuchshöhen von bis zu 0,8–1 Meter erreicht. Die Stängel sind teils drüsig behaart. Die gegenständigen, einfachen Laubblätter sind gestielt oder sitzend. Der Blattstiel ist rinnig oder geflügelt. Die Blätter sind mehr oder weniger drüsig behaart und spatel- bis verkehrt-eiförmig, teils gelappt oder grob gezähnt bis ganzrandig.
Die sitzenden, weißen bis rosa Blüten mit doppelter Blütenhülle sind zwittrig und stehen in wenigblütigen Scheinquirlen. Es sind steife, grannenförmige, teils drüsig behaarte Tragblätter vorhanden. Der trichterförmige, behaarte und rippige Kelch besitzt spreizende, stachelspitzig, dreieckige Zipfel, die Krone ist zweilippig. Die obere, außen behaarte Lippe besitzt zwei kurz Lappen, die untere drei längere und einen längeren Mittellappen.
Es werden 4–5 Millimeter große und kahle, keilförmige Klausenfrüchte gebildet.
Vorkommen
Diese Pflanzenart ist in den Steppen Turkestans, Turkmenistans und Usbekistans beheimatet.[1] Sie gedeiht am besten auf sandigen bis lehmigen, alkalischen Böden an vollsonnigen, trockenen bis feuchten Standorten.
Verwendung
Das im Herbst geerntete und getrocknete bzw. geröstete Kraut und die Blüten werden als Tee aufgebrüht, der aufgrund des bitteren Geschmacks mit Honig oder Zucker gesüßt wird. Er wird von Turkmenen, Usbeken, Tataren und Tadschiken traditionell konsumiert. Er bewirkt eine milde Euphorie, dient aber auch als Beruhigungsmittel. In der russischen Volksmedizin werden auch Allergien, Blutgerinnsel und Hauterkrankungen mit dieser Pflanze behandelt. In der Pflanze enthalten ist das Diterpen Lagochilin. Der Gehalt des Wirkstoffes kann schwanken, im Durchschnitt enthält die Trockenmasse 3 % Lagochilin.
Rechtslage
In Deutschland unterliegt Rauschminze nicht dem BtMG.
Quellen
- Raymond Cooper; Jeffrey John Deakin: Natural Products of Silk Road Plants. CRC Press, 2021, ISBN 978-0-367-18451-3, Kap. 6.
- Christian Rätsch: Enzyklopädie der psychoaktiven Pflanzen: Botanik, Ethnopharmakologie und Anwendung. AT Verlag, Aarau/Schweiz 2004, ISBN 3-85502-570-3.
Einzelnachweise
- Rafaël Govaerts (Hrsg.): Lagochilus inebrians. In: World Checklist of Selected Plant Families (WCSP) – The Board of Trustees of the Royal Botanic Gardens, Kew, abgerufen am 10. September 2019.
Weblinks
- Lagochilus inebrians auf plantarium.ru.