Rathaus Sankt Veit an der Glan

Das Rathaus von Sankt Veit an der Glan steht an der nördlichen Längsseite vom St. Veiter Hauptplatz. Es ist ein dreigeschossiger, sechsachsiger, im Kern gotischer Bau, der im 16. und 18. Jahrhundert verändert wurde. Vom Bau des 15. Jahrhunderts stammt das profilierte Kielbogenportal. Darüber ist eine mit 1468 bezeichnete Metallgußtafel mit vier Heiligenfigürchen, dem Kärntner Wappen, dem Reichswappen, den Hauszeichen der Stifterfamilien Gleismüller und Kaltenhauser sowie der Spruch „Aeins mans red ein halbe red. Man sol sy verhoren bed.“ aus dem Sachsenspiegel. 1754/55 erfolgte eine barocke Umgestaltung der Fassade durch Marx Josef Pittner mit Wellengiebel, reichem Stuckdekor mit Blumengirlanden an den Fensterverdachungen und Trophäenschmuck zwischen den Fensterachsen. Die Statue der Justitia wird Johann Pacher zugeschrieben. Die Wasserspeier in Drachenform, das Oberlichtgitter des Portales mit dem heiligen Vitus und die Schmiedeeisengeländer in der Einfahrt wurden 1754 von Franz Ortner gefertigt.

Giebel des Rathauses
Innenansicht

Der dreigeschossige Arkadenhof m​it toskanischen Säulen u​nd Sgraffitodekoration, d​er Balustersäulchen imitiert u​nd die Bogenzwickel dekorativ füllt, w​urde um 1540 geschaffen. Erweiterungen d​es Hofs fanden statt: Im 17. Jahrhundert a​n der Nordseite, i​m 20. Jahrhundert a​n der Ost- u​nd Südseite. 1953 wurden d​ie Sgraffiti erneuert. Der Innenhof w​urde 1998 n​ach Plänen d​es Architekten Herfried Peyker überdacht u​nd wird seitdem für kulturelle Veranstaltungen genutzt.

Die stuckierte Decke d​es großen Saals i​m ersten Obergeschoss stammt v​on Marx Josef Pittner, 1754.

Literatur

  1. Barock in Kärnten. Mit einem Beitrag von Eva Berger. 2000, ISBN 3-85378-489-5, S. 245.
  2. Renaissance in Kärnten. Mit einem Beitrag von Eckart Vancsa. 1996, ISBN 3-85378-438-0, S. 182.
Commons: Rathaus Sankt Veit an der Glan – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien

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