Rathaus Ribnitz
Das Rathaus Ribnitz ist ein denkmalgeschütztes Bauwerk aus dem Jahr 1834. Es befindet sich im Stadtkern von Ribnitz-Damgarten, direkt am Marktplatz in unmittelbarer Nähe zum Bernsteinbrunnen und zur Marienkirche.
Chronik
Das erste Ribnitzer Rathaus wurde im 13. Jahrhundert errichtet und im Jahr 1384 durch einen Brand zerstört. Das gleiche Schicksal ereilte das zweite Rathaus (zerstört 1455), das dritte (zerstört 1537) sowie das vierte Rathaus, welches 1759 beim letzten großen Stadtbrand vernichtet wurde. Hierbei wurde auch die daneben befindliche Schule zerstört.[1]
Da die Stadt zunächst nicht mehr über die finanziellen Mittel für einen Wiederaufbau verfügte, mietete man in einem Privathaus Räume für die Ratssitzungen an. 1795 erwarb der Rat ein Grundstück sowie das darauf befindliche Gebäude in der Lange Straße/Ecke Neue Klosterstraße und baute es um. Für die nächsten 40 Jahre war es damit der provisorische Sitz der Stadtverwaltung.
1832 entschloss man sich, unter Leitung des Mecklenburger Baubeamten und Architekten Johann Georg Barca zu einem Neubau, der vom Ribnitzer Maurermeister Johann Georg Wilhelm entworfen wurde.[2] Als Standort wählte man dabei nicht den ursprünglichen Platz an der Westseite des Marktes, sondern nunmehr die Ostseite. In zwei Jahren entstand so ein schlichter, zweigeschossiger Bau des Klassizismus. Die Steine wurden aus der Ziegelei Schulenberg in Marlow erworben, weiteres Baumaterial wurde durch den Abriss des Fischertors und Teile der Stadtmauer am See gewonnen. Die Einweihung fand am 18. Oktober 1834 statt.
1912 zog die beim letzten Brand zerstörte Schule aus, die in einem Seitenflügel untergebracht war. Dies führte zu Umbaumaßnahmen, die zu der heute noch erhaltenen Raumaufteilung führten.
Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges nutzte die sowjetische Kommandantur das Gebäude, bis es 1952 wieder vom Rat des Kreises belegt wurde.
Um 1960 wurde auf den Mittelrisalit ein flacher, dreieckiger Giebel aufgesetzt, der bei der letzten Sanierung in den Jahren 1993/1994 wieder in den ursprünglichen Zustand versetzt wurde.
Gedenktafel
Am Rathaus befindet sich rechts neben dem Eingang eine Gedenktafel. 1945 sollten weibliche Häftlinge aus dem KZ Barth auf dem Todesmarsch ermordet werden. Dies wurde durch das engagierte Eingreifen von Bürgern verhindert.
Literatur
- Amt für Tourismus und Kultur: Die Ribnitzer Rathäuser von Hans Erichson, 2000.
Einzelnachweise
- Geschichtliches. Bernsteinstadt Ribnitz-Damgarten. Archiviert vom Original am 6. Juli 2014. Abgerufen am 27. Mai 2021.
- Das Ribnitzer Rathaus. Bernsteinstadt Ribnitz-Damgarten. Archiviert vom Original am 16. Juli 2013. Abgerufen am 27. Mai 2021.