Randengrobkalk

Der Randengrobkalk i​m Hegau i​st ein Muschelagglomerat, welches u​nter flachmarinen Bedingungen abgelagert wurde. Namengebend i​st der Randen. Aufgrund d​er Fossilführung k​ann die Bildung i​n das Ottnangium gestellt werden. Die Ablagerung stellt e​ine der bekanntesten Hinterlassenschaften d​es Molassemeeres i​m Bereich d​es Hegaus dar. Sowohl d​ie Erminger Turritellenplatte b​ei Ulm-Ermingen a​ls auch d​ie Tennikerfluh (Bezirk Sissach, Kanton Basel-Landschaft) stellen analoge Bildungen d​es Molassemeers dar.

Randengrobkalk

Aufgrund seiner besonderen Wärmeleitfähigkeit wurde der Randengrobkalk bereits von den Römern als Baustoff verwendet. Später wurde das Gestein seiner Härte wegen als Mühlstein eingesetzt und im Dritten Reich zum Bau verschiedener Gebäude wie der Reichskanzlei abgebaut. Im Ursprungsgebiet des Gesteins ist die Herz-Jesu-Kirche in Singen das prominenteste, aus Randengrobkalk aufgebaute, Gebäude. Eine weitere Eigenschaft des Randengrobkalk ist seine große Nitratresistenz. Im Hegau wurde er deswegen oftmals zum Bau von Ställen eingesetzt.

Literatur

  • J. Baier: Ein Beitrag zum Randengrobkalk im Hegau (SW-Deutschland). Geohistor. Blätter. Band 25, 2015, S. 37–49.
  • J. Baier, A. Scherzinger, G. Schweigert: Der Randengrobkalk im Hegau – Küstenablagerung des miozänen Molassemeeres. Fossilien. Band 31, Nr. 4, 2014, S. 56–60.
  • A. Schreiner, H. Luterbacher: Die Molasse zwischen Blumberg und Überlingen. Jahresberichte und Mitteilungen des Oberrheinischen Geologischen Vereins, N.F. Band 81, 1999, S. 171–181.
  • P. Allen, M. Mange-Rajetzky, M. Mater, P. Homewood: Dynamic paleogeography of the open burdigalian seaway, Swiss Molasse Basin. Eclogae Geologicae Helveticae. Band 78, 1985, S. 351–382.
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