Rainer Grübel

Rainer Georg Grübel (* 1942 i​n Leipzig) i​st ein deutscher Slawist u​nd Literaturwissenschaftler.

Leben

Grübel studierte Slawistik, Germanistik u​nd Philosophie a​n den Universitäten Göttingen, Frankfurt u​nd Leningrad. 1976 w​urde er m​it einer Dissertation über d​en russischen Konstruktivismus a​n der Georg-August-Universität Göttingen promoviert. Nach Tätigkeiten a​ls wissenschaftlicher Mitarbeiter a​n der Universität Utrecht u​nd Professuren i​n Oldenburg, Utrecht u​nd Leiden w​ar er v​on 1986 b​is zu seiner Emeritierung Professor für Slawistik a​n der Universität Oldenburg.[1] Neben seiner Forschung wirkte e​r als Herausgeber u​nd Übersetzer wichtiger Arbeiten d​er russischen Literatur- u​nd Kulturtheorie v​on Juri Lotman u​nd Michail Bachtin. Er veröffentlichte e​ine Monographie u​nd eine zweibändige Biographie über Wassili Rosanow.

Schriften

Als Autor

  • Russischer Konstruktivismus. Künstlerische Konzeptionen, literarische Theorie und kultureller Kontext. Wiesbaden 1981 (=Opera Slavica NF 1)
  • Sirenen und Kometen. Axiologie und Geschichte der literarischen Motive Haarstern und Wasserfrau in slavischen und anderen europäischen Literaturen. (=Slavische Texte und Abhandlungen; 10) Frankfurt (M.) 1995 usw.
  • Der Wandel im Autorbild der russischen Moderne. Oldenburg 2000 (= Bibliotheksgesellschaft Oldenburg. Vorträge, Reden, Berichte Nr. 30)
  • Literaturaxiologie. Zur Theorie und Geschichte des ästhetischen Wertes in slavischen Literaturen. Wiesbaden 2001 (=Opera slavica NF 40)
  • mit R. Grüttemeier, H. Lethen: Orientierung Literaturwissenschaft. Was sie kann, was sie soll. (= rowohlts enzyklopädie; 55606) Reinbek 2001
  • mit A. Bogusławski, S. Grubitzsch und G. Hentschel: Reflexionen über die Definierbarkeit des Wissens: Beiträge zur Ehrenpromotion von Andrzej Bogusławski. Oldenburg 2001 (= Oldenburger Universitätsreden)
  • An den Grenzen der Moderne. Das Denken und Schreiben Vasilij Rozanovs. München 2003
  • mit R. Grüttemeier, H. Lethen: BA-Studium Literaturwissenschaft. Ein Lehrbuch. (= rowohlts enzyklopädie; 55667) Reinbek 2005
  • Wassili Rosanow. Ein russisches Leben vom Zarenreich bis zur Oktoberrevolution. Aschendorff Verlag, Münster 2019 (2 Bände)

Als Herausgeber

  • Jurij M. Lotman, Die Struktur des künstlerischen Textes. Herausgegeben mit einem Nachwort und einem Register von Rainer Grübel. Aus dem Russischen von R. Grübel, W. Kroll und H.-E. Seidel (=edition suhrkamp; 582) Frankfurt a. M. 1973 (Nachwort S. 452–459)
  • Jurij M. Lotman, Die Analyse des poetischen Textes. Herausgegeben, eingeleitet und übersetzt von Rainer Grübel (=Scriptor Taschenbücher S 38) Kronberg 1975 (Einleitung S. I–X)
  • Michail M. Bachtin, Die Ästhetik des Wortes. Herausgegeben und eingeleitet von Rainer Grübel. Aus dem Russischen von Rainer Grübel und Sabine Reese (=edition suhrkamp 1976) Frankfurt a. M. 1979
  • mit G. Erler, K. Mänicke-Gyöngyösi, P. Scherber: Von der Revolution zum Schriftstellerkongreß. Entwicklungsstrukturen und Funktionsbestimmungen der russischen Literatur und Kultur 1917–1934. Wiesbaden 1979 (=Veröffentlichungen des Osteuropainstituts der Freien Universität Berlin)
  • Russische Erzählung. Russian Short Story. Russkij Rasskaz. Utrechter Symposium zur Theorie und Geschichte der russischen Erzählung im 19. und 20. Jahrhundert. Amsterdam 1984 (=Studies of Slavic Literature and Poetics 6) (Einleitung S. IX–XVIII)
  • mit Th. D’Haen / H. Lethen: Convention and Innovation in Literature. Amsterdam 1989 (=UPAL 24) (Introduction S. VII–XXII)
  • Russische Literatur an der Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert. Oldenburger Kolloquium. Amsterdam 1993 (Einleitung S. III–IX)
  • mit P. Burke, A. Labrie: De veerkracht van de geestesweetenschappen. Groningen 1995
  • mit Georgij Odinokov: Russkaja literatura i religija. Novosibirsk 1996 (=Filologičeskie iskanija, vol. I)
  • Vladimir Biti, Literatur- und Kulturtheorie. Ein Handbuch gegenwärtiger Begriffe. Reinbek. Deutschsprachige Redaktion Ljiljana Šarić und Wiebke Wittschen unter Leitung von Rainer Grübel. Hamburg 2001
  • mit Gun-Britt Kohler: Gabe und Opfer in der russischen Literatur und Kultur der Moderne. Oldenburg 2006 (= Studia Slavica Oldenburgensia 14)
  • Michail Geršenzon. Seine Korrespondenzen und sein Spätwerk als Fokus russischer Hochmoderne und russischer Revolution. Oldenburg 2007 (= Studia Slavica Oldenburgensia 15)
  • mit Gun-Britt Kohler und Hans-Henning Hahn: Habsburg und die Slavia. Frankfurt am Main 2008
  • mit Edward Kowalski, Ulrich Schmid: Michail M. Bachtin, Autor und Held in der ästhetischen Tätigkeit. Frankfurt am Main 2008
  • Wassili Rosanow, Dostojewskis Legende vom Großinquisitor. Oldenburg 2009
  • mit Sylvia Sasse und Renate Lachmann: Michail Bachtin, Sprechgattungen. Reihe: Batterien Bd. NF 028, Matthes und Seitz, Berlin 2017.[2]

Einzelnachweise

  1. Sirenen und Kometen. 1. Januar 1996, abgerufen am 27. Oktober 2019.
  2. Prof. Dr. Rainer Grübel — Carl von Ossietzky Universität Oldenburg. Abgerufen am 27. Oktober 2019.
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