Raidlgraben

Der Raidlgraben i​st ein kleines Nebental d​es Fritztals i​m österreichischen Bundesland Salzburg.

Raidlgraben
Lage Fritztal, Land Salzburg
Gebirge Hochgründeck, Fritztaler Berge, Salzburger Schieferalpen
Geographische Lage 47° 25′ 36″ N, 13° 15′ 2″ O
Raidlgraben (Land Salzburg)
Gestein Grauwackenzone / Werfener Schichten
Besonderheiten Mineralienfundort
Raidlgraben
Gewässerkennzahl AT: A4311457
Flusssystem Donau
Abfluss über Fritzbach Salzach Inn Donau Schwarzes Meer
Flussgebietseinheit Donau bis Jochenstein
Quelle am Hochgründeck
47° 23′ 2″ N, 13° 16′ 6″ O
Quellhöhe nominell 1598 m ü. A.[1]
Mündungshöhe 592 m ü. A.[1]
Höhenunterschied 1006 m
Sohlgefälle 17 %
Länge nominell 6 km[1]
Gemeinden Bischofshofen

Der Raidlgraben – Bach u​nd Talung h​aben denselben Namen – entspringt a​m Hochgründeck (1827 m ü. A.) a​uf etwa 1600 Meter. Er trennt d​ann den Grat d​es Breitspitz i​m Osten v​om Rücken d​es Buchbergs i​m Westen, u​nd die Bischofshofener Ortschaften Winkl u​nd Alpfahrt. Westlich v​on Pöham mündet d​er Bach n​ach etwa 6 Kilometern a​uf 592 m ü. A. v​on links i​n den Fritzbach.

Den unteren Grabenabschnitt führt e​in Forstweg entlang, d​er obere Abschnitt i​st unwegsam, d​och queren einige Forstwege.

Der Raidlgraben ist besonders als Mineralienfundstelle bekannt.[2][3] Das Hochgründeck gehört zur Grauwackenzone, mittel- bis altpaläozoische Schiefergesteine, 300–500 Millionen Jahre alt, die sich hier als nurmehr schmaler Streifen zwischen Zentral- und Kalkalpen einschieben. Ab einer Linie Bischofshofen nach Alpfahrt gehört der Bergfuß aber schon zu den Werfener Schichten, die das Grundgebirge der Kalkalpen darstellen. Diese Übergangszone gilt als besonders rohstoff- und mineralienreich (zwischen Mühlbach und Hüttau wurde über Jahrhunderte Kupfer abgebaut). Hier im Raidlgraben befinden sich gute Fundstellen für Lazulith (Blauspat), ein Magnesium-Aluminium-Phosphat, das normalerweise blass blau bis grün durchscheinend ist, hier aber in einer strahlend hellblauen Varietät geborgen werden kann.[3] Die Fundstelle ist seit alters her bekannt, schon 1842 berichtet beispielsweise das Carolino Augusteum darüber.[4] Neben anderen Mineralien wurden auch Quarzkristalle mit besonderen Einschlüssen gefunden.[5] Im frühen 19. Jahrhundert (belegt 1820) wurde hier auch kleinräumig Gips abgebaut.[6]

Einzelnachweise

  1. SAGIS online → Wasser → Gewässer → Gewässernetz und Stationierung
  2. Raidlgraben ("Radelgraben"), Fritzbach valley, Pöham, Werfen, Salzburg, Austria, mindat.org
  3. Raidlgraben, Mineralienatlas (mit weiteren Literaturangaben)
  4. Dr. Wagner: Geographisch-mineralogische Notizen aus dem Herzogthome Salzburg. In: Zeitschrift des Museum Carolino-Augusteum. Linz 10. Februar 1842, S. 16, Sp. 2 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche Fortsetzung, Artikel beginnt 20. Jänner, S. 6).
  5. Jaroslav Hyršl, Gerhard Niedermayr: Geheimnisvolle Welt: Einschlüsse im Quarz. Verlag Bode, 2003, Barite, S. 146, Sp. 2 (englisch).
  6. Leopold Weber: Handbuch der Lagerstätten der Erze, Industrieminerale und Energierohstoffe Österreichs. Verlag Geologische Bundesanstalt, 1997, S. 16.
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