RWA Raiffeisen Ware Austria
Die RWA Raiffeisen Ware Austria AG ist Dachunternehmen, Großhändler sowie Dienstleister der Lagerhaus-Genossenschaften in Österreich sowie ein Beteiligungskonzern mit mehr als 40 Tochterunternehmen in verschiedenen Ländern. Der am österreichischen und mitteleuropäischen Markt aktive Konzern bietet ein breites Portfolio in den Geschäftssegmenten Agrar, Technik, Energie, Baustofffachhandel sowie Haus- und Gartenmarkt.
RWA Raiffeisen Ware Austria Aktiengesellschaft | |
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Rechtsform | Aktiengesellschaft |
Gründung | 1993 als Genossenschaft, 1997 Umwandlung in AG |
Sitz | Korneuburg, Österreich |
Leitung |
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Mitarbeiterzahl | 2.312[1] |
Umsatz | 2,4 Mrd. Euro (2020)[1] |
Branche | Handel, Dienstleistungen |
Website | www.rwa.at |
Stand: 31. Dezember 2020 |
Der Schwerpunkt liegt auf einem breiten Leistungsspektrum für die Lagerhaus-Genossenschaften. Die Lagerhäuser sind als selbstständige Unternehmen im Endkundengeschäft aktiv, die RWA bietet ihnen im Hintergrund eine gemeinsame Vermarktung, einen gemeinsamen Einkauf und verschiedenste Dienstleistungen. Im Rahmen dieser Aktivitäten verknüpft die RWA die Lagerhaus-Genossenschaften zu einem Verbund auf freiwilliger Basis und forciert gemeinsame Projekte. Mehr als 40 Tochter- und Beteiligungsunternehmen in Österreich sowie Zentral- und Osteuropa ergänzen das Portfolio der RWA als Konzern.[2]
Eigentümer der RWA AG sind österreichische Lagerhaus-Genossenschaften aus Niederösterreich, Oberösterreich, der Steiermark und dem Burgenland sowie die BayWa. Damit ist die RWA dem ländlichen Raum und dessen Werten stark verbunden, gleichzeitig aber auch an den internationalen Markt angebunden. Der Schwerpunkt der RWA-Aktivitäten liegt in der Belieferung und in Dienstleistungen für die Mitgliedsgenossenschaften, ausgewählte Beteiligungen in Österreich sowie in Zentral- und Osteuropa ergänzen und erweitern die Geschäftsfelder der RWA.
Übersicht
Die RWA Raiffeisen Ware Austria AG ist die Dachorganisation der Lagerhäuser, die als wichtige Nahversorger, Wirtschaftspartner und Arbeitgeber im ländlichen Raum aktiv sind. Sie bauen auf dem genossenschaftlichen Prinzip nach Friedrich Wilhelm Raiffeisen auf. Im Geschäftsjahr 2020 erwirtschaftete der RWA Konzern (RWA AG plus Tochterunternehmen und Beteiligungen) mit 2.312 Mitarbeitern einen Umsatz von 2,4 Milliarden Euro. Das operative Ergebnis vor Steuern belief sich auf 22,4 Millionen Euro. Die Lagerhaus-Genossenschaften verzeichneten 2020 österreichweit einen Umsatz von 4,4 Milliarden Euro und beschäftigten rund 13.000 Mitarbeiter an mehr als 1.000 Standorten.[3]
Die RWA verfügt über Standorte in Korneuburg, Lannach, Traun sowie Aschach/Donau. Die moderne Unternehmenszentrale der RWA befindet sich seit November 2020 in Korneuburg, eingebettet in ein rund 144.000 m2 großes Gelände, auf dem ca. 700 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beschäftigt sind. Auf dem RWA-Campus sind – neben dem Sitz der RWA AG und zahlreicher Beteiligungsunternehmen – ein Saatgutwerk, das Lagerhaus Technik-Center, ein Lagerhaus-Flagshipstore für Haus- & Garten, eine Gefahrgut-Logistik sowie verschiedene Läger untergebracht.[4]
Geschichte
Die erste österreichische Lagerhaus-Genossenschaft nach dem System Friedrich Wilhelm Raiffeisens wurde 1898 in Pöchlarn/Niederösterreich gegründet. Schon 1899 wurde der Verband ländlicher Genossenschaften in Niederösterreich formiert, zur Jahrhundertwende folgte der Verband landwirtschaftlicher Genossenschaften in der Steiermark. 1917 entstand in Oberösterreich der erste Verband. 1946 wurde die spätere Österreichische Raiffeisen Warenzentrale (ÖRWZ) als Zentrale auf Bundesebene gegründet.
1993 entstand die Raiffeisen Ware Austria reg.Gen.mb.H. aus dem Zusammenschluss der genossenschaftlichen Eigentümer der Warenverbände in Niederösterreich, Oberösterreich sowie der Steiermark und der ÖRWZ in Wien. Die burgenländischen Genossenschaften schlossen sich 2004 an.
1998 übertrug die RWA-Genossenschaft ihre gesamte Geschäftstätigkeit der neu gegründeten RWA Raiffeisen Ware Austria AG, blieb aber deren Eigentümerin. 1999 gab die EU grünes Licht für eine strategische Allianz mit der BayWa in München, basierend auf einem Aktientausch.[5]
2020 siedelte die RWA vom bisherigen Standort in Wien in ihre neue Unternehmenszentrale in Korneuburg.[6]
Ausgewählte Beteiligungen
Der RWA-Konzern umfasst zahlreiche Beteiligungsunternehmen im In- und Ausland. Damit stärkt die RWA abseits ihrer Funktion für die Lagerhäuser ihr Bezugs- und Absatzgeschäft. Neben einer Vielzahl an Beteiligungen in Österreich ist die RWA auch in Zentral- und Osteuropa über Tochterunternehmen in Kroatien, Rumänien, Serbien, der Slowakei, Slowenien, Tschechien, der Ukraine sowie Ungarn vertreten. In diesen Ländern ist die RWA hauptsächlich im Agrargeschäft aktiv. 2020 setzte der RWA-Konzern im Inland 1,5 Milliarden Euro um, international rund 870 Millionen.[7]
Zu den Beteiligungen gehören u. a. die AUSTRIA JUICE Gruppe – ein Joint Venture der RWA mit der AGRANA Beteiligungs-AG,BayWa Vorarlberg HandelsGmbH an sieben Standorten in Vorarlberg, biohelp GmbH ein Unternehmen für biologische Lösungen im Agrarbereich.
Die Garant-Tiernahrung produziert in Österreich an drei Standorten – in Aschach, Pöchlarn und Graz – Futter für Nutztiere. Die Genol ist in den Geschäftsbereichen Treibstoffe, Heizöle, Schmierstoffe, Tankstellen und feste Brennstoffe sowie Pellets tätig. Die Lagerhaus Franchise GmbH betreut die österreichischen Lagerhäuser als Franchisegeber in den Geschäftsfeldern Baustofffachhandel sowie Haus- und Gartenmarkt. Die LLT – Lannacher Lager & Transport Ges.m.b.H. Das Unternehmen mit Standorten in Korneuburg und Lannach befasst sich mit Lagerung, Kommissionierung und Transport von Gefahrgütern. Die Lagerhaus Technik-Center GmbH & Co KG (LTC) ist im Bereich Landtechnik tätig. Die RI-Solution Data GmbH ist als IT-Dienstleister im RWA-Lagerhaus-Verbund tätig. Die WAV Wärme Austria VertriebsgmbH, ein Unternehmen der RWA Raiffeisen Ware Austria AG, ist im Handel mit Heizöl, Treibstoffen, Pellets, Schmierstoffen und diversen Serviceprodukten in ganz Österreich tätig.
Internationale Beteiligungen
Die Tochterunternehmen im Ausland finden sich in
- Kroatien (RWA Hrvatska d.o.o.)
- Rumänien (RWA Raiffeisen Agro Romania srl)
- Serbien (Raiffeisen Srbija d.o.o.)
- Slowakei (RWA Slovakia, spol. s r.o.)
- Slowenien (RWA Slovenija d.o.o.)
- Tschechien (RWA Czechia s.r.o.)
- Ukraine (RWA Ukrajina IFS S.r.l.)
- Ungarn (RWA Magyarország Kft.)
Die Geschäftsaktivitäten in Zentral- und Osteuropa (CEE-Region) sind hauptsächlich auf das Kerngeschäftsfeld Agrar fokussiert, nämlich den Handel mit Agrarprodukten und Betriebsmitteln.[2]
Geschäftsverlauf
Der RWA-Konzern erwirtschaftete im Geschäftsjahr 2020 bei einem Konzernumsatz von 2,4 Mrd. EUR (2019: 2,5 Mrd. EUR) ein Ergebnis vor Steuern von 22,4 Mio. EUR (2019: 22,1 Mio. EUR). Stabilität verleiht dem Konzern weiterhin seine starke Eigenkapitalquote. Diese lag 2020 bei 42,1 %.[2]
Leitbild
Das aktualisierte Leitbild der RWA umfasst Vision, Mission sowie die Unternehmenswerte.[8]
Weblinks
Einzelnachweise
- , abgerufen am 4. Juni 2021
- RWA GB2020. Abgerufen am 6. April 2021.
- Michael Stockinger: RWA & Lagerhäuser: Stabile Entwicklung in Corona-Zeiten. In: Bauernzeitung. 3. Mai 2021, abgerufen am 4. Juni 2021 (deutsch).
- Standorte | rwa.at - Standorte. Abgerufen am 4. Juni 2021.
- Geschichte der Raiffeisen Waren Organisation. In: www.rwa.at. Abgerufen am 30. Juni 2016.
- Standorte | rwa.at - Standorte. Abgerufen am 14. Januar 2021.
- Geschäftsbericht 2020 der RWA. In: www.rwa.at. Abgerufen am 30. Juni 2016.
- Unser Leitbild | rwa.at - Leitbild & Werte. Abgerufen am 4. Juni 2021.