Qurmanghasy Saghyrbajuly
Qurmanghasy Saghyrbajuly (kasachisch Құрманғазы Сағырбайұлы; russisch Курмангазы Сагырбайулы, Transkription Kurmangasy Sagyrbajuly, wiss. Transliteration Kurmangazy Sagyrbajuly; * 1823 in Bökey-Horde (heute Schangaqala, Westkasachstan); † 1896)[1][2] war ein kasachischer Komponist und Dombra-Musiker. Als Begründer der kasachischen Instrumentalmusik (Küj) war er wichtig für die Musikgeschichte seines Landes.
Leben und Werk
Bereits als Kind spielte Saghyrbajuly die Dombra und schuf erste Kompositionen. Zu Lebzeiten schuf er rund 60 Kompositionen für traditionelle kasachische Musikinstrumente, darunter Kischkentay über die Bökey-Horde-Aufständischen Issatai Taimanuly und Machambet Ötemissuly, deren Revolte zwischen 1836 und 1838 er selbst miterlebt haben soll.[2] Sein Küj Sary Arka über den Norden der kasachischen Steppe wird besonders geschätzt.[1] Weitere Küjs Kurmangasy sind etwa Akbai, Turmeden kashkan und Aday.[2]
In der kasachischen Steppe war er als Rebell bekannt. Er kritisierte die Ungleichheit unter den Kasachen und sprach sich gegen die kasachische Elite und die Behörden des russischen Zarenreichs aus, weshalb er mehrfach verhaftet wurde. Er saß in Gefängnissen in Oral und Orenburg.[1][2]
Er ist in einem Mausoleum in Astrachan begraben[2], wo ihm zu Ehren heute auch eine Reiterstatue steht.
Wirken
Der russische Komponist Jewgeni Brussilowski begann nach Kurmangasys Tod, seine Werke zu sammeln und zu bewahren. Der Komponist Achmet Schubanow schuf mit Kurmangasy eine Oper über ihn und war 1934 auch der Begründer des nach ihm benannten Kurmangasy-Orchesters. Das Kasachische Nationalkonservatorium ist ebenfalls nach ihm benannt.[1]
Er war auf dem 5-Tenge-Schein der Ausgabe von 1993 abgebildet.
Einzelnachweise
- Kurmangazy, Sagyrbayev. In: Didar Kassymova, Zhanat Kundakbayeva, Ustina Markus (Hrsg.): Historical Dictionary of Kazakhstan. Scarecrow Press, Lanham u. a. 2012, S. 168 (englisch, Volltext in der Google-Buchsuche [abgerufen am 23. Februar 2022]).
- Monument of Kurmangazy Sagyrbaev. In: Tourist Portal of Atyrau Region. Archiviert vom Original am 10. Mai 2016; abgerufen am 10. Mai 2016.