Quiviut
Als Quiviut oder Qiviut [ˈqiviut] wird die Unterwolle des Moschusochsen bezeichnet. Sie wird von der Eskimo-Genossenschaft „Oomingmak“ verarbeitet. Dort sind ca. 200 Personen mit der Produktion beschäftigt.
Quiviut | |
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Fasertyp |
tierische Naturfaser |
Herkunft |
Moschusochse (Ovibos moschatus) |
Farbe |
schwarz- bis gelbbraun |
Eigenschaften | |
Faserlänge | 5 cm |
Faserdurchmesser | 10–20 µm |
Produkte | Textil |
Die Wolle ist sehr hochwertig. Im Gegensatz zur Schafwolle schrumpft sie im Wasser bei keiner Temperatur ein. Das einzelne Haar hat einen Durchmesser von ca. 10 bis 20 Mikrometer, es gehört damit zu den feinsten Fasern, die ein Säugetier besitzt.
Geschichte
Die Wolle des Moschusochsen wird erst seit relativ kurzer Zeit genutzt. Im Jahre 1953 begann der Anthropologe John J. Teal Jr. mit der Erforschung der Wolle. Anders als Schafe dürfen Moschusochsen nicht geschoren werden. Ihre warme Unterwolle kann nur ausgekämmt oder an Scheuerplätzen gesammelt werden. Das geht nur einmal im Jahr, ist sehr aufwändig, und auch ein ausgewachsener Ochse bringt nur etwa 2 bis 3 kg Quiviut.
1964 wurde die Moschusochsenfarm gegründet und bereits 1968 begann man damit, die Menschen in der Verarbeitung der Wolle auszubilden. 1969 wurde dann die Kooperative gegründet. Sowohl die Farm in Palmer (Alaska) als auch die Kooperative bestehen weiterhin.
Andere Wollträger
Neben dem Moschusochsen gibt es noch andere Tiere mit sehr feiner Wolle. Alle leben in klimatisch extremen Gegenden und sind zum Teil vom Aussterben bedroht: