Quintus Caecilius

Quintus Caecilius (* u​m 130 v. Chr.; † 58 v. Chr.) w​ar ein wohlhabender römischer Ritter u​nd spielte a​ls Onkel d​es Titus Pomponius Atticus, a​ls familiaris d​es Lucius Licinius Lucullus[1] u​nd als Geldverleiher für d​ie römische Aristokratie e​ine gewisse Rolle i​m spätrepublikanischen Rom.

Leben

Über Caecilius’ Familie i​st nur bekannt, d​ass er z​u den Caecilii Metelli gehörte u​nd seine Schwester d​ie Mutter d​es Titus Pomponius Atticus war. Seit 65 v. Chr. w​ar er i​n Rom i​n Geldgeschäften tätig.[2] 58 v. Chr. s​tarb er[3] u​nd hinterließ seinem Neffen Titus Pomponius Atticus, d​en er testamentarisch adoptierte, 10 Millionen Sesterzen u​nd ein Anwesen a​uf dem Quirinal.[4] Er w​urde am fünften Meilenstein d​er Via Appia beigesetzt.[5]

Charakter

Cornelius Nepos schildert Caecilius als „quem nemo ferre posset“,[6] also als unerträglichen Menschen. Valerius Maximus überliefert, dass er sich verpflichtet hatte, seinen Freund Lucius Licinius Lucullus zum Erben einzusetzen und dann doch unerwartet für Atticus – der sich die Gunst seines charakterlich so schwierigen Onkels bis zu dessen hohem Alter zu bewahren wusste – testiert habe. Empört „legte das römische Volk dem Leichnam des falschen, arglistigen Menschen einen Strick um den Hals und schleppte ihn durch die Straßen“.[7]

Geschäftstätigkeit

Quintus Caecilius war in Rom in Geldgeschäften für die römische Aristokratie tätig. Wie Olaf Perlwitz ausführt, waren dabei durchaus Gefahren bis hin zum Verlust des eingesetzten Kapitals zu gewärtigen. So berichtet Cicero an Atticus, dass sein Onkel um eine ansehnliche Summe betrogen worden war.[8] Auch gegenüber seinen Freunden ging Quintus Caecilius, der als Wucherer galt, nicht von seinem üblichen Zinssatz ab: „denn bei Caecilius kann sein eigenes Blut keinen Groschen für weniger als 12 % flüssig machen“.[9] Cicero pflegte ebenfalls geschäftliche Beziehungen mit Quintus Caecilius und war bestrebt, mit ihm auf gutem Fuß zu stehen.[10] Caecilius wurde von Lucius Licinius Lucullus gefördert und führte möglicherweise einen Teil seiner Geschäfte in dessen Auftrag aus, der wegen seines Ranges als Senator keine Geldgeschäfte machen konnte.[11]

Literatur

Quellen

  • Marcus Tullius Cicero, Atticus-Briefe, herausgegeben und übersetzt von Helmut Kasten, Düsseldorf/Zürich 1998
  • Cornelius Nepos, Biographien berühmter Männer, übersetzt und herausgegeben von Peter Krafft und Felicitas Olef-Krafft, Stuttgart, 2006
  • Valerius Maximus, Sammlung merkwürdiger Reden und Thaten übersetzt von D. Friedrich Hoffmann, Stuttgart, 1828

Anmerkungen

  1. Cornelius Nepos, Atticus 5, 1; Valerius Maximus 7, 8, 5.
  2. Cicero, Briefe an Atticus 1, 10, 3.
  3. Cicero, Briefe an Atticus 3, 20, 1.
  4. Cornelius Nepos, Atticus 5, 2 und 13, 2.
  5. Nepos, Atticus 22, 4.
  6. Cornelius Nepos, Atticus 5, 1.
  7. Valerius Maximus 7, 8, 5.
  8. Cicero, Briefe an Atticus 1, 10, 3.
  9. Cicero, Briefe an Atticus 1, 12, 1.
  10. Cicero, Briefe an Atticus 2, 19, 5; 2, 20, 1.
  11. Arthur Keaveney, Lucullus, VIII
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