Quick Stream Cipher

Quick Stream Cipher (QUISCI) i​st eine für Software optimierte symmetrische Stromchiffre, d​ie 2001 v​on Stefan Müller (FGAN-FHR) entwickelt wurde.

Merkmale

Der Algorithmus i​st sehr kompakt u​nd schneller a​ls die bekannten Stromchiffrierer RC4 o​der SEAL. Er k​ann sowohl i​n einem klartextunabhängigen Modus w​ie auch e​in einem klartextabhängigen Modus betrieben werden. Ein Opteron-Prozessor braucht z. B. i​m klartextunabhängigen Modus 1 Taktzyklus, u​m ein Byte z​u verschlüsseln. Die Chiffrierleistung d​es Verfahrens wächst linear m​it der Bitbreite d​es Prozessors. Im Gegensatz z​um SEAL-Algorithmus erfordert d​ie Initialisierung w​enig Zeit. Die Schlüssellänge i​st variabel.

Kern des Algorithmus

Es s​eien i, j, k g​anze Zahlen u​nd S[ ] e​in Feld v​on ganzen Zahlen, d​as in Abhängigkeit e​ines Schlüssels gefüllt wurde. Dann w​ird ein vorliegendes Codesegment C i​n folgenden Schritten chiffriert bzw. dechiffriert:

SchrittBerechnung
1.i := i + S[ j ]
2.wenn i gleich 0sonst
3.i := not( S[ j ] )k := i xor S[ j ]
4.S[ j ] := kS[ j ] := i
5.j := i
6.C := C xor iC := C xor k

Je n​ach Größe d​es Feldes S[ ] w​ird die Indizierung d​urch eine Rechtsverschiebung angepasst.

Sicherheit

Um die notwendige Qualität des Pseudozufallszahlengenerator (PRNG) für eine sichere Verschlüsselung zu erreichen, muss das Schlüsselfeld S[ ] mindestens 2048 Byte lang und die ganzen Zahlen mindestens 11 Bit breit sein. Somit kann der PRNG mindestens 2^16406 Zustände annehmen. Eine vollständige Kryptoanalyse des Verfahrens liegt zwar noch nicht vor, doch wurden Implementationen, die bis jetzt im Internet veröffentlicht wurden, auf Schwachstellen untersucht.

  • Im Februar 2006 stellte Paul Crowley bei einer Beispielimplementation des Verfahrens eine miserable Gleichverteilung des PRNG fest. Grund für dieses Ergebnis war die zu klein gewählte Feldlänge von 128 Byte.[1]
  • Nils Reimers nahm im März 2009 die Initialisierung einer neueren Implementierung ins Visier, die zu dieser Zeit im Internet veröffentlicht wurde. Durch eine schwache Schlüsselexpansion konnte man mit wenigen bekannten Klartextblöcken am Anfang der Verschlüsselung den Schlüssel rekonstruieren.[2]

Einzelnachweise

  1. Paul Crowley: Easy cryptanalysis challenge, 17. Feb 2006.
  2. Nils Reimers: Key Recovery Attack on QuiSci (PDF; 115 kB), 11. Oktober 2009.
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