Präsidentschaftswahl in Serbien 2012
Die Präsidentschaftswahlen in Serbien 2012 fanden parallel zu den serbischen Parlamentswahlen am 6. Mai 2012 statt.
Nachdem der amtierende Präsident Serbiens, Boris Tadić, am 5. April 2012 offiziell seinen Rücktritt erklärt hatte, wurden vorgezogene Neuwahlen für die serbische Präsidentschaft nötig. Diese wurden auf den gleichen Termin wie die Parlamentswahlen gelegt. Zur Wahl standen 12 Kandidaten.
Amtsinhaber Tadić (DS) lag mit 25,33 % etwa 13.000 Stimmen vor seinem Herausforderer Tomislav Nikolić (SNS), der 24,99 % der Stimmen erzielte. Drittstärkster Bewerber wurde Innenminister Ivica Dačić (SPS) mit 14,24 %. Die Wahlbeteiligung lag bei 57,9 %.
Da keiner der Bewerber die absolute Mehrheit erreichte, mussten sich Tadić und Nikolić am 20. Mai einer Stichwahl stellen. Nach ersten Hochrechnungen führt Nikolić mit 49,5 % aller Stimmen gegen 47,35 % für Tadić.[1] Tadić räumte seine Niederlage ein.[2]
Erster Wahlgang
Die Position der Kandidaten auf der Wahlliste wurde von der Wahlkommission durch Losziehung ermittelt (Wahlergebnis in Prozent).
- Zoran Stanković, nominiert durch die Vereinten Regionen Serbiens (6,56)
- Vladan Glišić, nominiert durch Dveri (2,77)
- Boris Tadić, nominiert durch Wahl für ein besseres Leben (25,33)
- Vojislav Koštunica, nominiert durch die Demokratische Partei Serbiens (7,44)
- Zoran Dragišić, nominiert durch die Bewegung der Arbeiter und Kleinbauern (1,53)
- Jadranka Šešelj, nominiert durch die Serbische Radikale Partei (3,78)
- Muamer Zukorlić, nominiert durch eine Gruppe von Bürgern (1,41)
- Danica Grujičić, nominiert durch die sozialdemokratische Allianz (0,79)
- Ivica Dačić, nominiert durch die sozialistische Partei Serbiens, Partei der vereinigten Pensionäre Serbiens und Einiges Serbien (14,24)
- Čedomir Jovanović, nominiert durch die liberaldemokratische Partei, Serbische Erneuerungsbewegung, sozialdemokratische Union, Reiches Serbien, Partei der Vojvodina, Demokratische Partei des Sandžak, grün ökologische Partei und Partei der Bulgaren in Serbien (5,03)
- István Pásztor, nominiert durch die Allianz der Ungarn der Vojvodina (1,65)
- Tomislav Nikolić, nominiert durch die serbische Fortschrittspartei (24,99)[3]
Vorwurf des Wahlbetrugs
Der Oppositionsführer in Serbien, Tomislav Nikolić, hat die Annullierung der Parlamentswahl wegen groß angelegten Wahlbetrugs verlangt. Es sollen 500.000 nicht existierende Personen und Tote in die Wahllisten eingetragen worden sein und deren Stimmen an Tadić gegangen sein. Zuvor war die zeitgleich organisierte Kommunalwahl in der zweitgrößten Stadt Nis in 17 Wahllokalen bereits für nichtig erklärt worden, weil die Wahlurnen mehr Stimmzettel als abgegebene Stimmen beinhalteten. Auch in Belgrad wurde die Kommunalwahl am Donnerstag wegen Unregelmäßigkeiten in 16 Wahllokalen annulliert.[4]
Stichwahl
Weblinks
- Wahlkommission Serbiens (englisch)