Poser (Person)
Als Poser (englisch = to pose ‚sich geben als‘, ‚posieren‘)[1], seltener auch Poseur, wird meist pejorativ (abwertend) eine Person bezeichnet, die durch äußere Merkmale, etwa Kleidung und Frisur, oder ostentativ zur Schau gestellte Zugehörigkeit zu einer Subkultur oder ihr Verhalten versucht, andere zu beeindrucken.[2]
In den 1980er Jahren wurde der Begriff von Anhängern des aufkommenden Speed- oder Thrash Metal abwertend für Bands und Musiker der parallel entstandenen Hair-Metal-Szene benutzt. Dabei wurde nicht nur das „Stageacting“ so genannter Poser-Bands wie Poison, Mötley Crüe oder Bon Jovi zur Angriffsfläche, sondern auch deren teilweise bunte Kleidung, toupierte Frisuren oder auch Makeup.[3] Posern wird vorgeworfen, sich nicht ernsthaft mit der Materie zu befassen und aus Berechnung einer Subkultur angehören oder von einem Trend profitieren zu wollen.
Sogenannte Auto-Poser, die mit leistungsstarken und mitunter unzulässig getunten Autos unnötig Runden drehen, sorgen für erhebliche Lärmbelästigung in Städten.[4] In Deutschland beträgt das Bußgeld dafür seit dem 28. April 2020 100 Euro (zuvor 20 Euro).
Im Bodybuilding wird die Präsentation des trainierten Körpers zur Bewertung Posing genannt.
Strand-Poser halten sich an Badestränden auf, um ihren Körper zur Schau zu stellen.
Männliches Posing-Verhalten wurde 1991 von der britischen Band Right Said Fred mit dem Lied I’m Too Sexy musikalisch persifliert.
Einzelnachweise
- Oxford Dictionaries, Übersetzung „to pose“, Oxford University Press, 2012.
- Eintrag Poser, Duden.de, Bibliographisches Institut GmbH 2012.
- Die Weltherrschaft des Haarsprays – Metal mit Make-up (Memento vom 8. März 2001 im Internet Archive), Mike Seifert, breakoutmagazin.de, 9/2000 (archiviert).
- Massive Kontrollen: Mannheim bremst „Autoposer“ aus, Spiegel Online vom 15. August 2016.