Ponzichter
Ponzichter (von ungarisch poncichter) war zunächst die Bezeichnung für einen kleinen Teil der deutschen Minderheitengruppe, nämlich für die Weinbauern in der Gegend um Ödenburg (Ungarn). Der Name ist eine verballhornte Form von Bohnenzüchter, da die Deutschstämmigen bzw. fränkischen Weinbauern früher zwischen den Rebstöcken Bohnen angepflanzt haben.
Der Anbau von Bohnen und anderen Gemüsen wie Tomaten brachte den Weinbauern zusätzliche Einnahmen bzw. konnte Verluste bei schlechten Ernten abmildern. Zusätzlich hatte der Anbau von Bohnen eine positive Wirkung auf die Weinstöcke, da Bohnen zu den Leguminosen gehören.
Der Begriff taucht Ende des 19. Jahrhunderts auf und wurde später zur Bezeichnung einer einflussreichen gesellschaftlichen Schicht in Ödenburg. Diese lebte am nördlichen Stadtrand von Ödenburg und Ihre Weinberge zogen sich bis zum Neusiedler See. Es wurde auch ein Viertel in Ödenburg nach ihnen benannt.