Place Hamilius
Der Place Hamilius, meist verkürzend nur Hamilius oder auch Place Émile Hamilius genannt, ist ein zentraler öffentlicher Platz in der Stadt Luxemburg. Er gilt als einer der wichtigen Plätze der Stadt und wurde nach dem langjährigen Bürgermeister der Stadt, Émile Hamilius benannt.
Lage und Funktion
Der Platz wird im Westen von der Verlängerung der Adolphe-Brücke, dem Boulevard Royal, im Süden von der Avenue Monterey und im Osten von der Rue Aldringen begrenzt. Im Norden bildete bis zum Abriss das 33 Meter hohe, 9-stöckige Hochhaus Centre Émile Hamilius seinen Abschluss. Im Osten bestimmt das monumentale Postgebäude von dem Architekten Sosthène Weis das Gepräge, im Süden befindet sich seit 1967 ein sechsstöckiges Haupt-Verwaltungsgebäude der BNP-Paribas-Bank, für die sich die Architekten René Mailliet und Pierre Reuter verantwortlich zeigen. Im Westen stehen zwei weitere Bankgebäude an der Boulevard Royal: An der Straßenecke zur Avenue Monterey die Kredietbank S.A. Luxembourgeoise, nördlich davon die La Luxembourgoise.[1]
Diese Gestaltung des Platzes wurde 1974 von der Stadtverwaltung beschlossen, die die Architekten René Schmit, André Hagen und Jean Ewert mit der Gestaltung beauftragten. Das zuvor dort seit 1881 beheimatete Aldrenger Schoul-Gebäude wurde abgerissen. Die Bauweise sämtlicher Gebäude ist in Stein ausgeführt, das dem Charakter der Stadt entspricht.[1] Vor dem Stadtverwaltungsgebäude stand die Nana-Statue Femme Bleue von Niki de Saint-Phalle, die Mitte November 2013 wegen zukünftiger Baumaßnahmen demontiert worden ist.[2]
Der Place Hamilius wurde von vielen städtischen Buslinien bedient, die ihn in 3×2 Fahrspuren diagonal kreuzten und hier im Zentrum des Platzes ihre Haltestelle hatten. Motorisierter Individualverkehr war auf dem Platz nicht zugelassen. Bis im Jahr 2015 war eine Ebene tiefer eine Fußgängerunterführung mit Ladenpassage für sieben kleine Geschäfte. Diese Unterführung verband verschiedene Treppen, die ein gefahrloses Kreuzen der Haupt-Verkehrsachsen ermöglichte. Die Ladenpassage war jedoch bereits seit Jahren verwaist; seit Beginn der 1980er Jahre hatte sich hier die Hip-Hop-Szene mit ihren Breakdancern etabliert. Mitte Oktober 2012 wurden verschiedene Künstler eingeladen, die kargen Betonwände zu gestalten. Diese Aktion war Teil des Projekts „Galerie d’Art Urbain provisoire“, das die zunehmende Ghettoisierung verhindern helfen sollte, bevor der bereits für 2015 beschlossene Abriss der Ladenpassage und des Hamilius-Centers durchgeführt werden sollte.[3]
2015 begannen umfangreiche Umbaumaßnahmen des Platzes, die ihn attraktiver machen sollen. Federführend dabei ist der Architekt Norman Foster.[4] Die umliegenden Gebäude wurden bis Ende 2015 abgerissen. Im Bau befindet sich ein großer neuer Komplex, mit einem Department Store, Supermarkt, Wohnungen, Restaurant, Büroflächen und Autostellplätzen. Seit Juni 2015 ist der Busbahnhof nicht mehr in Betrieb und soll einem trapezförmigen, öffentlichen Platz weichen.[5] Dies ist möglich, da man den Bustransport grundlegend umorganisierte.[6] Die Bauarbeiten sollen bis 2018 abgeschlossen sein.
Literatur
- Christian Aschman, Joanna Grodecki, Robert L. Philippart: Lëtzebuerg Moderne, Verlag Maison Moderne, Luxemburg-Bonnevoie, November 2013, S. 125, 128–133
Einzelnachweise
- Christian Aschman, Joanna Grodecki, Robert L. Philippart: Lëtzebuerg Moderne, Verlag Maison Moderne, Luxemburg-Bonnevoie, November 2013, S. 125, 128–133
- L'Essentiel Luxemburg, 13. November 2013, Online-Ausgabe
- grrrrr.eu für interkulturelle Kultur in der Großregion (Memento des Originals vom 5. März 2014 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. von Luxemburg, Rheinland-Pfalz, Lothringen, des Saarlandes und der Wallonie
- L'Essentiel Luxemburg, 16. Mai 2013, Online-Ausgabe
- Bauarbeiten am Hamilius ab Anfang 2015, wort.lu, 18. November 2014
- Buspassagiere müssen sich ans Umsteigen gewöhnen, wort.lu, 16. März 2015