Pitch (Cricket)
Die Cricket Pitch ist der Teil des Spielfeldes zwischen den beiden Wickets, ungefähr in der Mitte des Cricketfeldes. Er ist der wichtigste Bereich des Platzes. Im Amateurbereich ist heute häufig Kunstrasen in Verwendung, doch im professionellen Cricket wird immer auf natürlichem Rasen gespielt. Der übrige und größte Teil des Spielfeldes ist immer aus Naturrasen.
Maße
Die Pitch ist 22 Yards (20,12 m) lang, genau der Abstand zwischen den Wickets, und 10 Fuß (3 m) breit. Die Oberfläche ist sehr eben und normalerweise mit sehr kurz gehaltenem Gras bewachsen, das sich während eines Spiels allerdings sehr schnell abnutzt.
An den beiden Schmalseiten der Pitch stehen die beiden Wickets jeweils in der Mitte einer Bowling Crease genannten Linie, die 8 Fuß und 8 Zoll lang (2,64 m) ist. Vier Fuß (1,22 m) vor dem Wicket, d. h. in Richtung des jeweils anderen Wickets, liegt parallel dazu eine mindestens 12 Fuß (3,63 m) lange Linie, die Popping Crease. Im rechten Winkel zu den erstgenannten Linien, genau an die Bowling Crease anschließend, liegt zu beiden Seiten eine Return Crease, die an der Popping Crease beginnt und mindestens 4 Fuß (1,22 m) hinter die Bowling Crease reicht.
Bei den sichtbaren weißen „Linien“ handelt es sich genau genommen nur um die Linienmarkierungen, die eigentlichen Linien sind im Falle der Return Crease die Innenkanten und bei den anderen beiden Linien die hinteren (vom entfernteren Wicket entfernt) gelegenen Kanten.
Die Pitch wird auch häufig als „Wicket“ bezeichnet. Dies ist regeltechnisch zwar nicht korrekt, aber im jeweiligen Kontext ist eine Verwechslung mit den „richtigen“ Wickets praktisch ausgeschlossen.
Square
Aufgrund der starken Beanspruchung einer Naturrasen-Pitch müssen über eine Saison hinweg eine Reihe von Pitches verwendet werden, manchmal bis zu einem Dutzend. Diese werden nebeneinander im zentralen Bereich des Platzes, Square genannt, angelegt, und möglichst gleichmäßig in der Saison benutzt. Für wichtige Spiele wird dabei im Allgemeinen eine zentral gelegene Pitch verwendet.
Pitchabdeckung
Nach Regel 10 der Laws of Cricket darf die Pitch während des Spiels nur abgedeckt werden, wenn die Spielbestimmungen oder Abmachungen vor der Toss (Münzwurf) dies ausdrücklich zulassen. Der Anlauf des Bowlers allerdings soll wenn möglich bei feuchter Witterung immer abgedeckt werden. Zu Beginn eines Spieltages oder wenn die Pitch während einer Spielunterbrechung wegen Regens abgedeckt wurde, werden die Abdeckungen, sobald die Witterung dies zulässt, wieder entfernt. Im professionellen Cricket sind Pitchabdeckungen, covers, heute aber die Norm.
Protected Area
Die Protected Area, bis zum Jahr 2000 Danger Area genannt, ist ein schmaler Streifen, der die Mitte der Pitch entlang läuft. Sie ist 2 Fuß breit und beginnt und endet jeweils 5 Fuß vor den Popping Creases. In diesem Bereich kommt normalerweise der Ball beim Wurf auf, und eine über die normale Beanspruchung hinausgehende Beschädigung gäbe dem Bowler einen unfairer Vorteil gegenüber dem Batter.
Der Bowler darf deshalb nach dem Wurf nicht in diesen Bereich laufen. Sollte dies doch geschehen, werden er und sein Kapitän bei den ersten beiden Verstößen verwarnt. Nach dem dritten Vorfall darf er im laufenden Innings ab sofort nicht mehr bowlen, selbst wenn dies im Laufe eines Overs geschieht. Die entsprechende Regel verbietet es jedoch weder dem Bowler noch einem der übrigen Feldspieler, diesen Bereich im weiteren Spielverlauf zu betreten, um den Ball zu spielen.
Zustand der Pitch
Der Zustand der Pitch hat großen Einfluss auf das Spielgeschehen, da der Ball beim Wurf fast immer vor dem Batter auf der Pitch aufkommt. Insbesondere bei Mehrtages-Spielen kommt es häufig vor, dass eine Pitch, die am Anfang für die Batter noch einfach zu spielen ist, den Bowlern im Verlauf des Spiels immer mehr Vorteile verschafft.
Vor dem Spiel wird durch die sogenannte Toss, d. h. durch Münzwurf zwischen den beiden Kapitänen, ausgelost, wer darüber entscheiden darf, welche Mannschaft mit dem Schlagen beginnt. Die Tatsache, dass sich der Zustand der Pitch im Laufe des Spiels stark verändern kann, hat einen großen Einfluss auf diese Entscheidung.
Drop-In Pitch
Drop-In Pitches wurden erstmals im WACA Ground in Perth eingeführt. Dabei wird, während der Cricket Saison ein präparierter Pitch, der sich in einer Stahlkonstruktion befindet, im Stadion installiert. Es erlaubt damit, dass außerhalb der Cricket-Saison andere Veranstaltungen im Stadion unbeeinträchtigt stattfinden können, ohne dass der Pitch dabei beeinträchtigt wird.[1] Allerdings werden die damit eingerichteten Pitches teils stark kritisiert. Größter Kritikpunkt ist, dass dadurch, dass die Erdmasse des Pitches in einer Stahlwanne eingeschlossen ist, diese zusätzlichen Halt aufweist und nicht nach mehreren Tagen aufbricht. Da letzteres den Bowlern hilft Wickets zu erzielen, kann es dadurch zu einem eher uninteressanten Spielverlauf kommen.[2][3]
Abgeleitete Begriffe
Im Englischen wird abgeleitet von dem Substantiv pitch auch das Aufkommen des Balles durch den Wurf des Bowlers auf dieser Pitch mit dem Verb to pitch beschrieben. In diesem Zusammenhang wird ein weit vor dem Striker aufkommender Ball als pitched short, einer vergleichsweise nahe am Batter auftreffender als pitched up und ein im mittleren Abstand platzierter Ball als pitched on a length bezeichnet.
Anders als im Baseball beschreibt das Wort pitch nicht den Wurf selbst, dafür benutzt man im Cricket die Begriffe ball oder delivery.
Einzelnachweise
- India vs Australia: What is a drop-in pitch and how is it different from a regular one? (englisch) India Today. 14. Dezember 2018. Abgerufen am 8. Dezember 2019.
- Peter Lusted: Steve Smith warns MCG curators ICC poor pitch rating means they must do more to help bowlers (englisch) ABC. 3. Januar 2018. Abgerufen am 8. Dezember 2019.
- Boring and lifeless: Cricket NSW slams plans for drop-in pitch at the SCG (englisch) Cricinfo. 2. Juli 2019. Abgerufen am 8. Dezember 2019.