Pinnosa

Die Heilige Pinnosa w​ar die Vorgängerin d​er Ursula v​on Köln i​n der Legende über d​ie elf o​der elftausend Jungfrauen, d​ie auf e​iner Pilgerfahrt v​on den Hunnen v​or den Toren Kölns niedergemetzelt worden s​ein sollen.[1]

Stifterbild der verlorenen Vita der Hl. Pinnosa und Cosmas und Damian: Hathwig, Äbtissin des Stifts Essen, überreicht unter Fürbitten Pinnosas der thronenden Maria die Handschrift. Umzeichnung von 1597

Erstmals w​urde Pinnosa Anfang d​es 10. Jahrhunderts i​m „Sermo i​n Natali“ a​ls Anführerin d​er heiligen Jungfrauen genannt u​nd zu e​iner britannischen Königstochter erklärt.[2]

Die Reliquien d​er Pinnosa wurden i​m Jahr 970 v​on Köln n​ach Gerresheim überführt, a​ls Erzbischof Gero d​as dort wiedererrichtete Stift einweihte. In d​er ersten „passio Ursulae“ i​m Kölner Codex 45 zwischen 946 u​nd 962 w​ird Ursula schließlich a​ls Anführerin d​er Jungfrauen genannt, u​nd setzt s​ich gegen Ende d​es 10. Jhd. durch.[3]

Einzelnachweise

  1. ursulinen.de (Memento des Originals vom 17. Oktober 2007 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.ursulinen.de Lange Zeit scheint Pinnosa die Anführerin der Jungfrauen zu sein. Der Name Ursula taucht erstmals im 10. Jahrhundert auf. Erst im späten 10. Jahrhundert wird Ursula als Anführerin genannt.
  2. W. Levison: Der Werden der Ursula-Legende. In: Bonner Jahrbücher. Band 132. Bonn 1928, S. 1- 25.
  3. Guido Wagner: Vom Knochenfund zum Martyrium der 11000 Jungfrauen. Wurzeln und Entwicklung der Ursula-Legende und ihre Bedeutung für Köln als »Sacrarium Agrippinae«. In: Geschichte in Köln. Band 48, Nr. 1, 1. Januar 2001, ISSN 2198-0667, doi:10.7788/gik.2001.48.1.11 (degruyter.com [abgerufen am 14. Juni 2019]).

Literatur

  • Friedrich Schubel: Die heilige Pinnosa. In: Anglia. Band 65, 1941, S. 64–80.
  • W. Levison: Das Werden der Ursula-Legende, in: Bonner Jahrbücher Bd. 132 (1928), S. 1–25.
  • S. Ristow: Frühes Christentum im Rheinland. Die Zeugnisse der archäologischen und historischen Quellen an Rhein, Maas und Mosel. Münster, 2007, S. 111–116.
  • G. Bott (Hrg.): Die heilige Ursula und ihre elftausend Jungfrauen. Köln, 1978.
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