Pinara
Pinara (hethitisch: Pinali[1], lykisch Pinale, übersetzt „abgerundet“; altgriechisch Πίναρα) ist eine antike Stadt in Lykien, im Südwesten der Türkei am Tal des Xanthos. Der Ort liegt etwa 20 Kilometer südöstlich der Stadt Fethiye im gleichnamigen Bezirk der Provinz Muğla.
Sie war zu hethitischer Zeit ein Zentrum der Lukka-Länder. In den Yalburt-Inschriften wird Pinali zu den Städten gezählt, die der hethitische Großkönig Tudḫalija IV. (regierte ca. 1237-1215/07 v. Chr.) bei seinem Feldzug gegen die Lukka-Länder eingenommen hatte. Pinaras größte Blüte setzte ab dem 6. Jahrhundert v. Chr. ein, sodass es eine tragenden Rolle im Lykischen Bund übernehmen konnte. In byzantinischer Zeit fiel es anscheinend im 9. Jahrhundert einem Erdbeben zum Opfer. Die Wiederentdeckung gelang dem britischen Archäologen Charles Fellows im Jahr 1840.
Das Gelände der Siedlung ist reich bedeckt mit teils recht gut erhaltenen Gebäuden, die auf einer Bergkuppe eine Nekropole bilden. Allerdings dienten manche Objekte in der Vergangenheit als Steinbruch für die nahe gelegene Ortschaft Minare Köyü.
Literatur
- Wolfgang Wurster; Michael Wörrle: Die Stadt Pinara. In: Archäologischer Anzeiger 1978, S. 74–101.
- George Ewart Bean: Pinara (Minare Köyü) Lycia, Turkey. In: Richard Stillwell u. a. (Hrsg.): The Princeton Encyclopedia of Classical Sites. Princeton University Press, Princeton NJ 1976, ISBN 0-691-03542-3.
Einzelnachweise
- Max Gander: The West. Philology. In: Mark Weeden, Lee Z. Ullmann (Hrsg.): Hittite Landscape and Geography. Leiden 2017, S. 267.