Pikee
Der oder das Pikee (von französisch piqué ‚Steppstich‘) ist ein Doppelgewebe, in der Regel aus Baumwolle, mit reliefartigem Muster, z. B. Rillen oder Karos.[1] Es erscheint wie gesteppt.
Beim Weben werden zwei übereinanderliegende Ketten verwendet, von denen jede einen eigenen Schussfaden erhält. Die Verbindung beider Ketten erfolgt dadurch, dass zeitweise einzelne Fäden der einen Kette in die andere verlegt und durch die Einschussfäden dieser Kette mit gebunden werden. Für das obere Gewebe, die rechte Seite oder den Grund verwendet man feineres Garn und doppelt so viele Fäden pro Zentimeter wie für das untere, das sog. Futter. Die Stellen oder Linien, in denen die beiden Gewebe miteinander verbunden sind, erscheinen zwischen den übrigen Teilen vertieft.
Pikee ist entweder ganz weiß oder einfarbig und mit verschiedenen Mustern bedruckt oder durch verschiedenfarbige Schuss- und Kettenfäden gegittert, gestreift oder broschiert und werden zu Westen, Unterröcken, Hausanzügen, Sommerkleidern, Vorhemdchen und besonders auch zu gemusterten Bettdecken verwandt. Polohemden bestehen meistens aus Baumwollpikee.
Das typische Beispiel in der Gesellschaftskleidung sind die weißen Elemente beim Frack: die Frackweste, der zugehörige weiße Querbinder und die Chemisette auf dem Frackhemd. Gelegentlich werden zum Smoking auch Smokinghemden mit Hemdbrust aus Pikee statt mit Plissee getragen.
Einzelnachweise
- Ingrid Loschek, Gundula Wolter: Reclams Mode- und Kostümlexikon. 6. Auflage. Reclam, Stuttgart 2011, ISBN 978-3-15-010818-5, S. 465.