Pietro Cavallini
Pietro Cavallini (* 2. Hälfte 13. Jahrhundert; † um 1330) war ein italienischer Maler, der am Ende des 13. und am Anfang des 14. Jahrhunderts in Rom und Neapel tätig war. Er führte Mosaiken im Stil der Kosmaten aus und hielt sich in seinen Fresken an die durch ein frischeres Naturgefühl belebte byzantinische Manier. Im Jahre 1308 war Cavallini im Dienste des Königs in Neapel tätig. Dies ist das einzig urkundlich gesicherte Datum der Vita Cavallinis.
Werke
Santa Cecilia in Trastevere, Rom:
- Das Jüngste Gericht, 320 × 1400 cm, Fresko
Cavallinis Fresken in Santa Cecilia in Trastevere sind 2001 restauriert worden und werden jetzt in einem neuen Zusammenhang gesehen. Die Tendenz der neueren Forschung scheint dahin zu gehen, dass die Stellung von Rom im Vergleich zu Florenz und anderen Städten der Toskana zunehmend wichtiger wird. In vielen alten Kirchen werden unter dem Putz bedeutende Fresken gefunden. Die alte Behauptung, Rom sei zu dieser Zeit, also um 1300, schlichte Provinz gewesen, erweist sich zunehmend als falsch.
Santa Maria in Trastevere, Rom:
- Verkündigung, 1291, Mosaik
- Christi Geburt, 1291, Mosaik
- Geburt der Jungfrau, 1291
San Domenico Maggiore, Neapel:
- Kreuzigung, 1308, Fresko
Der italienische Restaurator Bruno Zanardi erregte im Jahr 1997 mit der Behauptung Aufsehen, nicht Giotto, sondern Cavallini habe die berühmten Fresken in der Oberkirche der Basilika San Francesco in Assisi geschaffen. Dies ergebe sich aus Farbproben und stilistischen Analysen. Zanardi war fast zehn Jahre lang mit der Restaurierung der Fresken beschäftigt.[1]
Literatur
- Giorgio Vasari: Das Leben des Cimabue, des Giotto und des Pietro Cavallini. Neu ins Deutsche übersetzt von Victoria Lorini. Hrsg., kommentiert von eingeleitet von Fabian Jonietz und Anna Magnago Lampugnani. Verlag Klaus Wagenbach, Berlin 2015, ISBN 978-3-8031-5064-6.
Einzelnachweise
- Assisi-Fresken nicht von Giotto?, in: Der Spiegel, 10. August 1997.