Pierre Delley
Pierre Delley (* 3. November 1797; † 29. Mai 1870 in Freiburg) war ein Schweizer Politiker und Staatsrat des Kantons Freiburg. Seine Eltern waren Jean-Joseph Delley, Bürger von Delley, und Madeleine geb. Dubey.
Leben
Delley durchlief eine Diplomatenkarriere und war zunächst Sekretär der Schweizer Botschaft in Paris, von Januar bis Mai 1848 provisorischer Geschäftsträger und von Juni 1848 bis Dezember 1952 Legationsrat in Paris. So erlebte er aus nächster Nähe den Übergang von der Monarchie zur Zweiten Republik und von dieser zum Zweiten Kaiserreich.
Nach Freiburg zurückgekehrt, kandidierte er für die Stelle des Staatsschatzmeisters. Der Große Rat wählte ihn am 12. Juni 1854, doch blieb er nur 24 Stunden im Amt, da er zu Höherem berufen wurde. Am 13. Juni 1854 wurde er nach sieben Wahlgängen mit 39 von 68 Stimmen als Nachfolger von Jean Folly in den Staatsrat gewählt. Von Juni 1854 bis November 1855 war er als Finanzdirektor tätig. Aufgrund der durch den Sonderbundskrieg verursachten hohen Schuldenlast hatte er eine schwierige Situation zu bewältigen. Delley bereitete das revidierte Gesetz vom 26. November 1855 über die Freiburger Kantonalbank vor.
Bei der allgemeinen Staatsratswahl vom 27. November 1855 fiel Delley durch. Der Grosse Rat zog ihm den ehemaligen Staatsrat Georges Clément vor. Da dieser ablehnte, wählte das Kantonsparlament am 28. November 1855 den Liberal-Konservativen François-Xavier Bondallaz, um die politischen Kräfte zur Verteidigung der Eisenbahninteressen des Kantons zu bündeln.
Delley wurde im Jahr 1857 erneut Sekretär der Schweizer Botschaft in Paris. Im Jahr 1870 starb er im Alter von 73 Jahren.
Literatur
- Georges Andrey, John Clerc, Jean-Pierre Dorand et Nicolas Gex: Der Freiburger Staatsrat: 1848–2011. Geschichte, Organisation, Mitglieder. Editions La Sarine, Freiburg 2012, ISBN 978-2-88355-153-4.