Phaeton (Fuhrwerk)
Als Phaeton bezeichnet man eine Herrenkutsche, also eine meistens kleine, zweiachsige, offene Kutsche mit Verdeck, die nicht von einem Bediensteten, sondern vom Herrn oder der Dame selbst gefahren wurde. Der Bedienstete saß auf der hinteren (je nach Typ einplätzigen) Bank. Eine ausschließlich für Bedienstete vorgesehene Bank erkennt man am Fehlen jeglicher Lehne.
Der Phaeton existierte in zahlreichen Varianten; die leichteste und sportlichste hieß z. B. Spider Phaeton. Ihre Blütezeit erlebten diese Wagen im 19. und frühen 20. Jahrhundert.[1]
In der Ära vor dem Automobil war ein Phaeton definiert als ein „leichter, eleganter Wagen zum Spazierenfahren, gewöhnlich etwas hoch gestellt, oben entweder offen od[er] mit einem auf vier Säulen ruhenden, zierlichen Himmel versehen.“[2]
Der Name Phaeton (das „e“ wird getrennt vom „a“ gesprochen, Pha-e-ton) entstammt der griechischen Mythologie. Phaeton ist der Sohn des Sonnengottes Helios, der dessen Wagen gegen den Rat des Vaters lenkt. Dabei gerät der Wagen außer Kontrolle und verbrennt die Erde. Phaeton kommt bei dieser Fahrt um und stürzt in den Strom Eridanos.
Bekannte Exemplare
- Phaeton des Prinzen Eduard, 1785 von dem Wagenbauer Lukin oder Leader gebaut[3]
Weblinks
Einzelnachweise
- Hans-Jörg Schrenk: Neue Fahrlehre. Gespannfahren mit einem und zwei Pferden. Franckh-Kosmos, Stuttgart 1992, ISBN 3-440-06055-1, S. 84–85.
- Phaëton. In: Universal-Lexikon der Gegenwart und Vergangenheit. 4., umgearb. und stark vermehrte Auflage, Band 13: Pfiff–Reidsville, Eigenverlag, Altenburg 1861, S. 30.
- Alheidis von Rohr: Staats- und Stadtwagen aus dem hannoverschen Marstall im Historischen Museum am Hohen Ufer, in; Hannoversche Geschichtsblätter, Neue Folge Band 32 (1978), S. 155–192; hier v. a. S. 181; Vorschau über Google-Bücher