Pflugschar-Zungenstendel
Der Pflugschar-Zungenstendel (Serapias vomeracea) ist eine Pflanzenart aus der Gattung der Zungenstendel (Serapias) und der Familie der Orchideengewächse (Orchidaceae).
Pflugschar-Zungenstendel | ||||||||||||
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Pflugschar-Zungenstendel | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Serapias vomeracea | ||||||||||||
Briq. |
Beschreibung
Die mehrjährige Pflanze erreicht Wuchshöhen von 10 bis 60 Zentimeter und hat zwei kugelige unterirdische Knollen. Die vier bis sieben Blätter im unteren Stängelabschnitt sind schmal-lanzettlich und werden bis 19 Zentimeter lang. Die beiden oberen Blätter sind wie die Tragblätter und Blüten braunviolett überlaufen.
Der Blütenstand setzt sich aus drei bis zehn Blüten zusammen. Die Tragblätter sind viel länger als der steil aufgerichtete Helm. Dieser wird aus fünf spitzen Blütenhüllblättern gebildet und ist außen blassviolett bis graulilafarben. Der vordere Teil der braunvioletten Lippe wird zwei bis drei Zentimeter lang und bis 12 Millimeter breit. Der hintere Abschnitt ist breit-keilförmig, mit dunkler gefärbten, aufgerichteten Seitenlappen.
Blütezeit ist von März bis Juni.
Vorkommen
Als Standort bevorzugt die Pflanze Magerrasen, Garigues, Brachflächen, lichte Wälder (insbesondere Kiefern und Kastanien) sowie Ölbaumkulturen.
Das Verbreitungsgebiet umfasst fast den gesamten Mittelmeerraum von der Iberischen Halbinsel und Südfrankreich bis zur Ostägäis und Kleinasien, sowie Nordwestafrika. Im Norden reicht es bis zu den südlichen Schweizer Alpen.[1]
Die ökologischen Zeigerwerte nach Landolt & al. 2010 sind in der Schweiz: Feuchtezahl F = 2+w+ (frisch aber stark wechselnd), Lichtzahl L = 4 (hell), Reaktionszahl R = 3 (schwach sauer bis neutral), Temperaturzahl T = 5 (sehr warm-kollin), Nährstoffzahl N = 2 (nährstoffarm), Kontinentalitätszahl K = 3 (subozeanisch bis subkontinental).[1]
Systematik
Manche Autoren unterscheiden drei Unterarten, die aber von anderen Autoren als selbstständige Arten angesehen werden:[2]
- Serapias vomeracea subsp. vomeracea; wie hier beschrieben. Die Unterart gedeiht in Höhenlagen zwischen 0 und 1450 Metern Meereshöhe.[3]
- Schlankwüchsiger Zungenstendel (Serapias vomeracea subsp. laxiflora (Soó) Gölz & H.R.Reinhard); mit lockerblütigem, verlängertem Blütenstand; vorderer Lippenabschnitt bis 18 Millimeter lang. Als Art hat sie den Namen Serapias bergonii E.G.Camus.
- Orientalischer Zungenstendel (Serapias vomeracea subsp. orientalis Greuter); mit breiterer Lippe und Tragblättern, die kaum länger als der Helm sind. Als Art trägt sie den Namen Serapias orientalis (Greuter) H.Baumann & Künkele.
Literatur
- Dankwart Seidel: Blumen am Mittelmeer. Treffsicher bestimmen mit dem 3er-Check. BLV, München 2002, ISBN 3-405-16294-7.
Einzelnachweise
- Serapias vomeracea (Burm. f.) Briq. In: Info Flora, dem nationalen Daten- und Informationszentrum der Schweizer Flora. Abgerufen am 5. April 2021.
- Rafaël Govaerts (Hrsg.): Serapias vomeracea. In: World Checklist of Selected Plant Families (WCSP) – The Board of Trustees of the Royal Botanic Gardens, Kew, abgerufen am 24. März 2020.
- Helmut Baumann, Siegfried Künkele und Richard Lorenz: Orchideen Europas mit angrenzenden Gebieten. Verlag Eugen Ulmer, Stuttgart, 2006. ISBN 978-3-8001-4162-3. Seite 298.