Pfarrkirche Ottenschlag
Die Pfarrkirche Ottenschlag steht am Süd-Ost-Ende des Marktplatzes in der Marktgemeinde Ottenschlag im Bezirk Zwettl in Niederösterreich. Die dem heiligen Jakobus der Ältere geweihte römisch-katholische Pfarrkirche gehört zum Dekanat Spitz in der Diözese St. Pölten. Die Kirche steht unter Denkmalschutz (Listeneintrag).
Geschichte
Urkundlich wurde 1096 Ottenschlag als Teil der Pfarre Kottes genannt und urkundlich 1380 als selbständige Pfarre genannt. Die untergegangene Pfarrkirche hl. Hippolyt stand außerhalb des Ortes am Poltenberg wahrscheinlich an der Stelle der heutigen Friedhofskapelle hl. Hippolyt heute als schlichter Bau aus 1870. Um 1774 wurde der Sitz der Pfarrkirche in die Marktkirche verlegt.
Die im Kern spätgotische Marktkirche wurde 1490 urkundlich genannt. Nach einem Ortsbrand 1696 wurde die Kirche wieder erbaut und erweitert. 1908 wurde die Kirche renoviert.
Architektur
- Kirchenäußeres
Das breitrechteckige Langhaus wurde 1696 nach Westen erweitert und zeigt sich unter einem Schopfwalmdach mit Gaupen mit gebänderten Strebepfeilern und Spitzbogenfenstern und einem Portalvorbau aus 1908. Der polygonale Chor ist niedriger. Im Nordosten ist eine zweigeschoßige Sakristei angebaut. Der spätgotische Nordturm hat ein Glockengeschoß mit Rundbogenfenstern und Blendbögen aus 1696 und trägt einen historistischen Zwiebelhelm. Bemerkenswert am Turm ist eine barocke Figur des hl. Johannes Nepomuk auf einer Eckkonsole, welche 1907 gespendet wurde.
- Kircheninneres
Das Langhaus zeigt sich als Saalraum unter einer Flachdecke mit einer gemalten neobarocken Pilastergliederung. Die zweibogige unterwölbte Musikempore stammt aus dem Jahr 1696. Der gedrungene Triumphbogen ist spitzbogig. Der einjochige Chor mit einem Dreiachtelschluss ist kreuzgratgewölbt und hat nordseitig ein spätgotisches Schulterbogenportal zum kreuzgratgewölbten Turmerdgeschoß. Im Oratorium über der Sakristei ist ein Spiegelgewölbe der Spätrenaissance mit einem Drehschnurdekor auf Konsolen aus dem Ende des 16. Jahrhunderts.
Die Glasmalerei nennt 1937.
Ausstattung
Die einheitlich barocke Ausstattung beinhaltet drei barocke Altäre aus dem Anfang des 18. Jahrhunderts, welche wahrscheinlich um 1900 übergangen und ergänzt wurden. Der Hochaltar mit einem Säulenaufbau und seitlichen Akanthus zeigt das Altarblatt hl. Jakobus der Ältere und im Aufsatz die Figurengruppe Hll. Dreifaltigkeit und Engel um 1700. Der linke Seitenaltar trägt eine spätgotische Madonna um 1510.
Die Orgel baute Hartwig Späth 1987 im französischen Stil. Sie besitzt zwei Manuale und ein Pedal. Diese Orgel ist eine Wechselschleiforgel. Das heißt, dass bestimmte Hauptwerkregister auch vom 2. Manual aus spielbar sind. Diese stehen im Schweller. Können nur durch ein Koppelung auf beiden Manualen gespielt werden.
Die Disposition lautet wie folgt:
HAUPTWERK C-g3:
Principal 8'
Hohlflöte 8'
Salicional 8'
Oktave 4'
Nachthorn 4'
Quinte 2 2/3'
Waldflöte 2'
Terz 1 3/5
Mixtur IV 1 1/3'
Trompete 8'
SCHWELLWERK C-g3
Salicional 8'
Hohlflöte 8'
Oktave 4'
Nachthorn 4'
Quinte 2 2/3'
Waldflöte 2'
Terz 1 3/5'
Trompete 8'
Tremulant
PEDAL C-f1
Subbass 16'
Oktavbass 8'
Gedecktbass 8'
Pedalmixtur III 4' (auch einzelner 4'enthalten)
Fagott 16'
KOPPELN
II/I
I/P
II/P
Grabsteine
- Grabplatte mit Stangenkreuz aus dem Anfang des 14. Jahrhunderts.
- Zwei Grabplatten mit 1544.
Literatur
- Die Kunstdenkmäler Österreichs. Dehio Niederösterreich nördlich der Donau 1990. Ottenschlag, Gemeinde Ottenschlag, Pfarrkirche hl. Jakob d. Ä. S. 848.