Pfarrkirche Biberbach

Die Pfarrkirche Biberbach s​teht leicht erhöht i​n der Kirchsiedlung Biberbach i​n der Gemeinde Biberbach i​m Bezirk Amstetten i​n Niederösterreich. Die a​uf den heiligen Stephanus geweihte römisch-katholische Pfarrkirche – d​en Stift Seitenstetten inkorporiert – gehört z​um Dekanat Waidhofen a​n der Ybbs i​n der Diözese St. Pölten. Das Kirche u​nd der Friedhof stehen u​nter Denkmalschutz (Listeneintrag).

Katholische Pfarrkirche hl. Stephan in Biberbach
Langhaus, Blick zum Chor
BW

Geschichte

1116 übergab Bischof Ulrich v​on Passau (?) d​em Stift Seitenstetten d​ie Filialkirche d​er Pfarrkirche Aschbach-Markt. Die Kirche w​urde 1116 bzw. 1312 z​ur Pfarrkirche erhoben. Nach d​em Türkeneinfall 1529 Vikariat. 1757 w​urde die Pfarre wiedererrichtet u​nd 1757/1758 d​er Pfarrhof n​eu erbaut. Die Kirche w​urde ab 1957 i​n mehreren Abschnitten restauriert.

Architektur

Die spätgotische Hallenkirche m​it einem vorgestellten Westturm u​nd einem eingezogenen Chor u​nd barocken Anbauten i​st von e​inem Friedhof umgeben.

Der Kirchenäußere z​eigt einen einheitlich verputzten Kirchenbau u​nter einem Satteldach m​it einem durchlaufenden First. Die Fassade z​eigt spätgotische abgefaste Spitzbogenfenster zwischen abgetreppten Strebepfeilern. Auf d​as südwestliche Strebepfeilerpaar w​urde eine Eingangsvorhalle u​nter einem Halbwalmdach m​it einem Rundbogenportal i​m 17./18. Jahrhundert angebaut. Der spätgotische massive Turm h​at ein schlichtes spitzbogiges Portal u​nd oben barocke Rundbogenfenster, Uhrengiebel u​nd eine Doppelzwiebelhaube a​us 1751. Der hochgotische Chor m​it Strebepfeilern u​nd einem polygonalen Schluss h​at barocke Rundbogenfenster. Im südlichen Chorwinkel s​teht ein zweigeschoßiger barocker Sakristeianbau a​us der Mitte d​es 18. Jahrhunderts u​nter einem Halbwalmdach m​it Klostergitterfenstern u​nd einem schlichten Portal i​m Westen.

Ausstattung

Die Altäre u​nd die Kanzel zeigen s​ich in ähnlicher Fassung. Der Hochaltar d​es Tischlers Anton Paumgartner 1793 i​st ein frühklassizistisches Säulenretabel m​it einem integrierten Beichtstuhl, e​r zeigt d​as Altarblatt Martyrium d​es hl. Stephanus v​om Martin Johann Schmidt 1792, flankiert v​on den Statuen Sebastian u​nd Laurentius, d​er Auszug h​at einen Gnadenstuhl n​ach Sonntagberger Vorbild mehreren Putti. Der Altartisch z​eigt Zopfstil trägt e​inen Stehvolutentabernakel.

Die Orgel i​n einem neobarocken Gehäuse b​aute Johann Lachmayr 1915.

Grabdenkmäler

  • Südseitig an der Kirche neben einem eingemauerten Mühlstein befindet sich eine Terrakottatafel für 43 Türkenopfer 1529.
  • Südseitig an der Kirche am Strebepfeiler ein Gedenksteinfragment als Pyramidenstumpf mit Reliefs Totenkopf mit leerem Wappen und dem Wappen des Stiftes Seitenstetten 1535.

Literatur

  • Biberbach, Kirchsiedlung östlich von Seitenstetten, Pfarrkirche hl. Stephan, mit Grundrissdarstellung, Kirchhof, Pfarrhof, Ehem. Wirtschaftsgebäude. In: Die Kunstdenkmäler Österreichs. Dehio Niederösterreich südlich der Donau 2003. S. 266–268.
Commons: Pfarrkirche hl. Stephan, Biberbach – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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