Pfaffenbrief

Der Pfaffenbrief v​om 7. Oktober 1370 w​ar ein Vertrag zwischen Zürich, Luzern, Zug, Uri, Schwyz u​nd Unterwalden. Er stipulierte, d​ass weltliche u​nd geistliche Personen i​m Gebiet d​er Vertragspartner d​er lokalen Obrigkeit Gehorsam schuldeten. Den i​n den eidgenössischen Orten wohnenden Geistlichen w​urde verboten, a​n fremde Gerichte z​u gelangen, ausgenommen i​n Ehe- u​nd geistlichen Sachen. Ferner w​urde ein Fehdeverbot erlassen.

Der Pfaffenbrief v​on 1370, d​er Sempacherbrief v​on 1393 u​nd das Stanser Verkommnis v​on 1481 gelten i​n der schweizerischen Geschichtsschreibung gemeinhin a​ls Ansätze z​ur Schaffung e​ines Gesamtstaates, e​ine Interpretation, d​ie durch neuere Untersuchungen relativiert wurde.

Literatur

  • Andreas Heusler: Schweizerische Verfassungsgeschichte. Frobenius, Basel 1920.
  • Norbert Domeisen: Schweizer Verfassungsgeschichte, Geschichtsphilosophie und Ideologie. Eine Untersuchung über die Auslegung der Verfassungsgeschichte der schweizerischen Eidgenossenschaft vom ausgehenden 15. bis zum Ende des 18. Jahrhunderts durch die nationale Geschichtsschreibung (= Europäische Hochschulschriften. Reihe 3: Geschichte und ihre Hilfswissenschaften 103). Lang, Bern u. a. 1978, ISBN 3-261-03089-5, S.43 ff-
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