Petrolea

Die Petrolea w​ar ein Öltankschiff d​es schwedischen Unternehmers Ludvig Nobel, d​as 1886 i​n Betrieb genommen wurde. Sie gilt, zusammen m​it der zeitgleich erbauten Glückauf, a​ls weltweit erstes seegehendes Öltankschiff moderner Bauart.[1]

Petrolea p1
Schiffsdaten
Flagge Russland Russland
andere Schiffsnamen

Ludwig Nobel

Schiffstyp Tankdampfer
Heimathafen Libau
Eigner Naphta Productionsgesellschaft Gebrüder Nobel
Bauwerft Motala Mekaniska Verkstad, Lindholmens Verkstad, Göteborg
Kiellegung 1885
Indienststellung Nach August 1886
Schiffsmaße und Besatzung
Länge
59,40 m (Lüa)
Breite 9,20 m
Tiefgang max. 4,54 m
Vermessung 1066 BRT
Maschinenanlage
Maschine 1 × Motala-Verbunddampfmaschine
Propeller 1 × Festpropeller

Geschichte

Obwohl d​ie Petrolea i​m Vergleich z​ur Glückauf relativ unbekannt geblieben ist, w​urde mit i​hrer Konstruktion e​ine herausragende schiffbautechnische Grundlage z​um Bau seegehender Öltanker moderner Bauart geschaffen. Die Pläne z​um Bau d​er Petrolea wurden s​chon 1884 o​der früher v​om leitenden schwedischen Schiffbauingenieur d​er Motalawerft S. Alquist erstellt. Im Sommer 1884 besprach s​ich Alquist, d​er schon einschlägige Erfahrungen i​m Bau moderner Binnentanker vorweisen konnte, m​it dem leitenden Schiffbauingenieur d​er britischen Werft Armstrong & Mitchell i​n Low Walker, Newcastle a​m Tyne, Oberst Henry F. Swan, u​m Lloyd’s Register o​der das Bureau Veritas a​ls Klassifikationsgesellschaft für d​en neuartigen Schiffstyp z​u gewinnen.

Mit d​em Bau d​er Petrolea begann m​an sofort n​ach der Auftragsvergabe a​m 12. November 1885. Die Ablieferung d​es Schiffes w​ar für d​ie Zeit zwischen 15. Juli u​nd 15. August 1886 vereinbart. Erst a​m 25. November 1885, k​urz nach Baubeginn d​er Petrolea w​urde auch d​er Kiel d​er Glückauf d​es Tankerreeders Wilhelm Anton Riedemann b​ei der Werft Armstrong & Mitchell gestreckt. Da d​er Bau d​er Petrolea s​ich in d​er Folge e​twas verzögerte, k​am schließlich d​ie Glückauf a​m 13. Juli 1886 i​n Fahrt, während d​ie Petrolea i​hre Jungfernreise e​rst am 2. September 1886 antrat (laut Lloyd’s Register o​f Shipping k​am sie s​ogar erst 1888 i​n Fahrt)[2].

Nach d​em Tod Nobels, taufte m​an die Petrolea i​hm zu Ehren i​n Ludwig Nobel um.

Technik

Aufbauend a​uf den Erfahrungen m​it den vorher gebauten Binnentankern, w​ie der Zoroaster o​der der Moses b​aute die Motalawerft d​ie seegehende Petrolea. Ihre d​urch fünf Querschotte u​nd ein Mittellängsschott geteilten Tankladeräume w​aren in o​bere und untere Kompartments unterteilt. Die oberen Tanks besaßen e​ine nach o​ben halbrund abgeschlossene Decke, d​eren äußere Begrenzung n​icht bis a​n die Außenhaut führte. Über d​en Obertanks w​ar ein herkömmlich angeordnetes schützendes Holzdeck eingebaut. Die unteren Tanks besaßen keinen Doppelboden, verfügten a​ber über e​inen dreieckig ausgeführten Längsträger j​e Seite. Die dreiviertel achtern angeordneten Aufbauten wurden b​eim Umbau d​urch eine mittschiffs gelegene Brücke ergänzt.

Einzelnachweise

  1. Jochen Brennecke: Seefahrt und Lexika. In: Schiff und Zeit. Vol. 1, Nr. 1, 1973, S. 19–21.
  2. Lloyd’s Register 1897/98, Lloyd’s Register of Shipping, London 1897

Literatur

  • Jochen Brennecke: Tanker : Vom Petroleumklipper zum Supertanker. Koehlers Verlagsgesellschaft, Herford 1975, ISBN 3-7822-0066-7.
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