Petra Lejeune

Petra Lejeune (* 13. Dezember 1948 i​n Frankfurt a​m Main) i​st eine deutsche Stadtplanerin u​nd Journalistin.

Petra Lejeune
Zeitzeichen im Englischen Garten 1999 (München)
Tradition-Region-Vision, 300 Modellhäuser vor dem Rathaus 1999 (Augsburg)
Die Grüne Pyramide auf dem Odeonsplatz 1997 (München)

Leben und Arbeiten

Wüstenpfeil mit Wanderdüne

Sie studierte Architektur u​nd Städtebau i​n München. Nach d​em Studium arbeitete Lejeune z​wei Jahre a​ls Architektin i​m Münchner Architekturbüro Alex Pagenstecher, anschließend a​b 1978 Zusammenarbeit m​it dem Münchner Architekten Hermann Grub. Seit 1982 s​ind Petra Lejeune u​nd Hermann Grub verheiratet u​nd haben d​rei gemeinsame Kinder.

1986 schrieb u​nd moderierte s​ie im Bayerischen Fernsehen e​ine 10-teilige Fernsehserie u​nter dem Titel „Grün zwischen Häusern“, d​ie ab 1987 i​n allen Dritten ausgestrahlt wurde.

Auszeichnungen

Am 30. November 2017 w​urde das Architektenehepaar m​it der Auszeichnung „Schwabinger Lächeln“ d​urch den Bezirksausschuss Schwabing-Freimann geehrt.[1]

Zum Dank für i​hr Engagement s​owie in Anerkennung i​hrer herausragenden Verdienste u​m die Wiedervereinigung d​es Englischen Gartens i​n München h​at Oberbürgermeister Dieter Reiter a​m 11. April 2018 d​ie beiden Architekten m​it der Medaille „München leuchtet – Den Freundinnen u​nd Freunden Münchens“ i​n Gold ausgezeichnet.[2]

Projekte (Auswahl)

  • 1991 Grüne Nachbarschaft, Freiflächensicherungskonzept für die Städte Ludwigsburg, Kornwestheim, Bietigheim-Bissingen, Freiberg, Remseck und Tamm
  • 1993 Strukturplanung für Leipzig-Plagwitz, Aufwertung eines Industriestandorts
  • 1996 Grün zwischen Städten, Emscher Landschaftspark, Nordrhein-Westfalen
  • 1996 Grün zwischen Städten, GrünGürtel Frankfurt, Regionalpark RheinMain
  • 1996 Grün zwischen Städten, Grüne Nachbarschaft, Baden-Württemberg[3]
  • 1997 München: Stadt Land Grün, Städtebauliches Konzept in Zusammenarbeit mit der Stadt München dem Land Bayern sowie der Region[4]
  • 1998 Berlin — Stadt in der Landschaft, Freiraumkonzept für den Großraum Berlin in Zusammenarbeit mit dem Berliner Senat
  • 1999 Augsburg: Tradition—Region—Vision, Städtebauliches Konzept in Zusammenarbeit mit der Stadt Augsburg[5]
  • 2000 „Tel Aviv 21“, Grünkonzept für Tel Aviv/Jaffa[6]
  • 2002 Regensburg: Blaue Bänder—Grünes Netz, Freiflächenkonzepte für den Donauraum Regensburg[3]
  • 2003 Brückenpark Frankfurt – Tel Aviv (nicht realisiert)
  • 2004 Grünzug Neckartal[7][8] Initiative zur qualitativen Aufwertung des Neckartals zwischen Marbach und Plochingen im Großraum Stuttgart. Projektpartner: Fünf beteiligten Städte, Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung, Berlin, Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung, Bonn, Regierungspräsidium Stuttgart, Umweltministerium Baden-Württemberg und Verband Region Stuttgart[9]
  • 2010 Initiative Ein Englischer Garten, München, Konzept zur Wiedervereinigung des Parkdenkmals durch Absenken der Stadtautobahn Isarring in einen Tunnel[10]
  • 2018 Ein Englischer Garten 2.0 Plan B für die Tram im Park, München, Planung für einen Tram-Tunnel durch den Englischen Garten anstelle der bestehenden Busstraße[11]

Installationen

  • 1980 Abgasballon als Beitrag zum Bayerischen Umwelttag, Bayerisches Umweltministerium (Regensburg)[12]
  • 1980 Installation zum Grünflächendefizit in Städten (Dortmund)
  • 1981 Idee von Einhundert ausdrucksstarken Verkehrsschildern auf dem Sechseläutenplatz in Zürich (nicht realisiert)[13]
  • 1983 Mauerfall. Veranstaltung zum Thementag „Kinder in der Stadt“ (Frankfurt)[14]
  • 1983 Park-Zone auf Zeit in der Semmelweißstrasse (Budapest)
  • 1983 Grenzenloses Grün, Begrünung der Berliner Mauer am Brandenburger Tor (Berlin, nicht realisiert)
  • 1991 Müllpyramide auf dem Schlossplatz zum Thema Müllvermeidung (Stuttgart)
  • 1991 Müllpyramide vor der Alten Oper zum Thema Müllvermeidung (Frankfurt a. M.)
  • 1996 Die Grüne Pyramide. Eine Hommage an Fürst Pückler-Muskau, den großen Parkomanen (Frankfurt a. M.)
  • 1997 Die Grüne Pyramide im Schlosshof des Neuen Schlosses (Stuttgart)
  • 1997 Die Grüne Pyramide auf dem Odeonsplatz (München)
  • 1998 Leuchtpfeile auf Rollrasen. Bebelplatz/Unter den Linden zum Thema: Fremdbestimmung von Bürgern (Berlin)
  • 1999 Zeitzeichen München, Einhundert Pfeilschilder in einer Baumgruppe gegen die Überbeanspruchung des Englischen Gartens (München)
  • 1999 Tradition-Region-Vision, 300 Modellhäuser vor dem Augsburger Rathaus stehen für Ordnung und Unordnung im Städtebau (Augsburg)
  • 2002 Der Fremdbestimmte Bürger, Styropormenschen mit Strichcode (Regensburg)
  • 2012 Spiegelverkehr(t) auf dem Odeonsplatz (München, nicht realisiert)

Wichtige Ausstellungen (Auswahl)

  • Stuttgart, Landespavillon des Landes Baden-Württemberg „Grün zwischen Häusern“ (1978)
  • Paris, Ecole Spéciale d'Architecture Paris „Bien-être en ville“ (1980)
  • Berlin/Ost, Karl-Marx-Stadt, Magdeburg „Stadt Park – Park Stadt. Eine Ausstellung aus der Bundesrepublik Deutschland. Ausgerichtet vom Architekturbüro Grub + Lejeune in Zusammenarbeit mit der Bauakademie der Deutschen Demokratischen Republik“ (1982)
  • Frankfurt a. M., Römerhallen „Stadt Park – Park Stadt“ (1983)
  • Budapest, Staatliche Universität „Grün zwischen Häusern“ (1986)
  • Peking (anschließend Shanghai), Meishuguan Ausstellungshalle „Stadträume im Wandel“ (1988)
  • Moskau, Haus des Architekten „Unternehmen Grün“ (1990)
  • Weimar, Hochschule für Architektur und Bauwesen „Grün zwischen Häusern“ (1992)
  • Luxemburg, Rathaus „Unternehmen Grün“ (1996)
  • Berlin, Rotes Rathaus „Grün zwischen Städten. Berlin – Stadt in der Landschaft“ (1998)
  • Regensburg, Historisches Museum „Grün zwischen Städten. Stadt-Fluss-Landschaft/Zukunftswerkstätten“ (2002)

Veröffentlichungen (Auswahl)

  • Hermann Grub und Petra Lejeune-Grub: Grün zwischen Städten. Regensburg: Blaue Bänder – Grünes Netz. Prestel, München/New York 2002, ISBN 3-7913-2828-X.
  • Hermann Grub und Petra Lejeune-Grub: Grün zwischen Städten. Augsburg: Tradition-Region-Vision. Prestel, München/New York 1999, ISBN 3-7913-2255-9.
  • Hermann Grub und Petra Lejeune-Grub: Grün zwischen Städten. Berlin: Stadt in der Landschaft. Prestel, München/New York 1998, ISBN 3-7913-1708-3.
  • Hermann Grub und Petra Lejeune-Grub: Grün zwischen Städten. München: Stadt-Land-Grün. Prestel, München/New York 1998, ISBN 3-7913-1756-3.
  • Hermann Grub und Petra Lejeune-Grub: Grün zwischen Städten. Prestel, München/New York 1996, ISBN 3-7913-1708-3.
  • Hermann Grub und Petra Lejeune-Grub: Unternehmen Grün. Callwey, München 1990, ISBN 3-7667-0965-8.
  • Lejeune, Petra. „Es grünt so grün“. Zeit Magazin 13. (1985): 48–54.
  • Lejeune-Grub, Petra: „Hermann Grub Stadt Park – Park Stadt“ Eine Ausstellung aus der Bundesrepublik Deutschland. Verlag Georg D.W. Callwey, München 1982, ISBN 3-7667-0654-3.[15][16]
  • Hermann Grub und Petra Lejeune-Grub: Erholungsraum Stadt. Innerstädtische Erholungslandschaft am Beispiel der Stadt München. Gerd Hadje Verlag, Stuttgart 1979, ISBN 3-7757-0116-8.
  • Hermann Grub und Petra Lejeune-Grub: Stadträume im Wandel. C.F. Müller GmbH, Karlsruhe 1986, ISBN 3-7880-7245-8.
  • Hermann Grub und Petra Lejeune-Grub: Grün zwischen Häusern. Ein Ratgeber für Städter. Verlag Georg D.W. Callwey, München 1984, ISBN 978-3-7667-0738-3.

Literatur (Auswahl)

  • Stefan Esser: Grub + Lejeune – Nachhaltige Stadtentwicklung. Konzepte, Aktionen, Projekte. AV Edition GmbH, Ludwigsburg 2010, ISBN 978-3-89986-144-0.* Buchmeier, Frank. „Ein schwäbischer Idealist fahndet nach Gleichgesinnten“. Stuttgarter Zeitung 67. (20. März 2004): 29.
  • Gerhard Olschowy: „Hermann Grub. Warum Freizeit in Wohngebieten“. Deutscher Rat für Landespflege 35. (1980): 418–423.

Einzelnachweise

  1. Stefan Mühleisen: Ein Tunnel für Münchens schönste Tochter. In: sueddeutsche.de. 30. November 2017, abgerufen am 13. Oktober 2018.
  2. Pressemeldung vom 11.04.2018. In: muenchen.de. 28. Juni 2017, abgerufen am 13. Oktober 2018.
  3. Hermann Grub und Petra Lejeune-Grub: Grün zwischen Städten. Regensburg: Blaue Bänder – Grünes Netz. Prestel, München/New York 2002, ISBN 3-7913-2828-X.
  4. Hermann Grub und Petra Lejeune-Grub: Grün zwischen Städten. München: Stadt-Land-Grün. Prestel, München/New York 1998, ISBN 3-7913-1756-3.
  5. Hermann Grub und Petra Lejeune-Grub: Grün zwischen Städten. Augsburg: Tradition-Region-Vision. Prestel, München/New York 1999, ISBN 3-7913-2255-9.
  6. Junge, Barbara. „Die Stadt der Anarchie“. Die Tageszeitung (3. Juli 2000): Sonderbeilage.
  7. „Grünzug Neckartal – Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung“ auf bbsr.bund.de
  8. Hermann Grub und Petra Lejeune-Grub: Der Neckar. Das Land und sein Fluss. Verlag Regionalkultur, Heidelberg/Ubstadt-Weiher/Basel 2007, ISBN 978-3-89735-286-5.
  9. „Grünzug Neckartal – Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung“ auf bbsr.bund.de (Memento des Originals vom 12. Januar 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.bbsr.bund.de
  10. Christian Wüst: Städtebau: Heilung der Wunde. In: Der Spiegel. Nr. 28, 2011, S. 123 (online 11. Juli 2011).
  11. Alfred Dürr: Zweiter Tunnel soll Einheit des Englischen Gartens bewahren. In: sueddeutsche.de. 13. Juli 2018, abgerufen am 13. Oktober 2018.
  12. Augenfälliger Abgas-Test. In: Der Spiegel. Nr. 21, 1980, S. 281 (online 19. Mai 1980).
  13. Lejeune, Petra. „Projekt für den Zürcher Sechseläutenplatz“. du – Die Kunstzeitschrift 3. (1981): 92–93
  14. Lejeune, Petra. „Die Frankfurter Mauer“. du – Die Kunstzeitschrift 10. (1983): 24–31.
  15. Peter Brügge: Stellen wir uns zu häßlich dar? In: Der Spiegel. Nr. 37, 1982, S. 63–66 (online 13. September 1982).
  16. Grub, Hermann. „Städtebau der kleinen Schritte“. du – Die Kunstzeitschrift 12. (1982): 100–101.
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