Petergstamm
Der Petergstamm (Primula balbisii) ist eine Pflanzenart aus der Familie der Primelgewächse (Primulaceae). Die zuvor als Unterart von Primula auricula, der bekannten Aurikel, betrachtete Sippe wurde 2005 als Art abgetrennt. Primula balbisii kommt in den Süd- und Ostalpen, im Apennin, in Ungarn, in den Südwestkarpaten und auf der Balkan-Halbinsel vor.
Petergstamm | ||||||||||||
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Petergstamm (Primula balbisii) | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Primula balbisii | ||||||||||||
Lehm. |
Merkmale
Primula balbisii ist eine immergrüne,[1] ausdauernde krautige Pflanze.[2] Die meist bemehlten Laubblätter sind in trockenem Zustand grün, dünn und glänzen nicht. Die Blattspreite ist breit verkehrt-eiförmig, der Blattrand oft gezähnt und wie die Blattoberfläche dicht mit 0,3 bis 0,4 Millimeter langen Drüsenhaaren besetzt. Blütezeit ist von Mai bis Juni, die Blüte ist von dunkelgelber Farbe, sie kann duften oder auch nicht. Fruchtzeit ist von Juni bis August.[1][3]
Verbreitung
Das Verbreitungsgebiet von Primula balbisii reicht von den südlichen und östlichen Alpen (Italien, Österreich, Slowenien) bis in die Apenninen und in das westliche Ungarn. Ein weiteres Vorkommen findet sich in den südwestlichen Karpaten (Rumänien). Sie wird auch unter verschiedenen Synonymen für Serbien, Kroatien, die Slowakei sowie für Frankreich angegeben.[4] Primula balbisii wächst in Höhenlagen zwischen 250 und 3050 Meter auf felsigem Untergrund, gelegentlich auf Grasland; die Art bevorzugt basische, kalkhaltige Böden.[1]
Systematik
Die Art wurde 1817 durch Johann Georg Christian Lehmann anhand eines von ihm selbst gesammelten, inzwischen verschollenen Exemplars erstbeschrieben und dem italienischen Botaniker Gioanni Battista Balbis gewidmet, der sie schon vorher unter dem ungültigen Namen Primula ciliata beschrieben hatte.[5] Weitere Synonyme sind Primula ciliata Moretti non Schrank, Primula hungarica Borb., Primula auricula L. f. serratifolia Roch. und Primula crenata Fuss non Lam.[1]
Die Art wurde aber lange nicht anerkannt. Stattdessen ging man davon aus, sie gehöre zur Art Primula auricula, der bekannten Aurikel. Erst 2005 wurde durch umfangreiche Untersuchungen morphologischer, geographischer und molekulargenetischer Eigenschaften die Aurikel in zwei Arten aufgespalten, darunter eben Primula balbisii Borb.[1]
Nachweise
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- Li-Bing Zhang, Joachim W. Kadereit: Classification of Primula sect. Auricula (Primulaceae) based on two molecular data sets (ITS, AFLPs), morphology and geographical distribution. In: Botanical Journal of the Linnean Society. Band 146, Nr. 1, 2004, S. 1–26, doi:10.1111/j.1095-8339.2004.00301.x.
- Manfred A. Fischer, Karl Oswald, Wolfgang Adler: Exkursionsflora für Österreich, Liechtenstein und Südtirol. 3., verbesserte Auflage. Land Oberösterreich, Biologiezentrum der Oberösterreichischen Landesmuseen, Linz 2008, ISBN 978-3-85474-187-9.
- Kurt Zernig: Aus der Gattung Primula – Aus der Literatur-Rundschau vom 7. Februar 2005. In: Bot@nik Newsletter. 1/2005, PDF Online (Memento des Originals vom 10. März 2016 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- Karol Marhold: Primulaceae. Primula auricula. In: Euro+Med Plantbase – the information resource for Euro-Mediterranean plant diversity. Berlin 2011.
- Johann Georg Christian Lehmann: Monographia generis primularum. Cum tabulis aeneis IX. J. A. Barth, Leipzig 1817, S. 45, Digitalisat .