Peter Molt
Peter Molt (* 11. September 1929 in Stuttgart) ist ein deutscher Historiker und Politikwissenschaftler, der insbesondere für seine Arbeiten in und zur Entwicklungszusammenarbeit und als Afrika-Experte bekannt ist.
Leben
Nach seinem Abitur am Humanistischen Eberhard-Ludwig-Gymnasiums in Stuttgart 1949 studierte Molt Politische Wissenschaft, Soziologie und Geschichte an den Universitäten von Tübingen und Heidelberg. 1952 bis 1953 studierte er an der University of Southern California in Los Angeles (USA). 1956 promovierte er mit einer Arbeit über die Gesamtdeutsche Volkspartei (GVP) zum Dr. phil.
Anschließend war er Mitglied der Forschungsgruppe Sternberger zur Erforschung der deutschen Parteien und Parlamente, ab 1955 zudem Referent und Dozent für soziale Bildungsarbeit am Katholisch-Sozialen Institut Heinrich-Pesch-Haus in Mannheim, 1960–1965 wechselte er als Leiter der Politischen Akademie Eichholz und ab 1962–1966 leitete er zudem das Internationale Institut der Konrad-Adenauer-Stiftung. 1966–1969 war er Geschäftsführer des Deutschen Entwicklungsdienstes (DED), 1971–1975 Leitender Beamter des United Nations Volunteer Programme (UNV), 1976–1981 UNDP-Resident Representative zuerst in Togo, dann in Burkina Faso, 1982–1992 Ministerialbeamter für Entwicklungshilfe im Innenministerium in Mainz und Beauftragter des Landes Rheinland-Pfalz für die Partnerschaft Rheinland-Pfalz-Ruanda. Danach war Molt bis 1994 Hauptgeschäftsführer der Hilfsorganisation CARE Deutschland. Er ist weiterhin als Kuratoriumsmitglied für die Organisation tätig.[1]
Für sein Engagement auf dem Feld der Entwicklungszusammenarbeit erhielt er im Jahr 2004 das Bundesverdienstkreuz am Bande.
Molt ist Mitglied im Kuratorium der Fridtjof-Nansen-Akademie für politische Bildung im Weiterbildungszentrum Ingelheim.
Veröffentlichungen (Auswahl)
- zusammen mit Karlheinz Kaufmann, Helmut Kohl: Kandidaturen zum Bundestag. Die Auswahl der Bundestagskandidaten in zwei Bundesländern. Mit einem Essay über Vorschlag und Wahl von Dolf Sternberger (Politische Forschungen Band 2 hrsg. von Dolf Sternberger), Kiepenheuer und Witsch Köln 1961.
- zusammen mit Dolf Sternberger (Hrsg.): Der Reichstag vor der improvisierten Revolution. Untersuchungen zur deutschen Parlamentssoziologie vor dem Ersten Weltkrieg. Politische Forschungen Band 4, Westdeutscher Verlag Köln 1963. Online-Ausg.: ISBN 9783322962348
- zusammen mit Gerhard Maurer: Lateinamerika. Eine politische Länderkunde. Schriftenreihe zur Politik und Zeitgeschichte, Heft 31. Hrsg. von der Landeszentrale für politische Bildungsarbeit Berlin. Colloquium-Verlag Berlin 1968 und ergänzte Neuauflagen bis 1979. ISBN 978-3-7678-0341-1
- Die Anfänge der Entwicklungspolitik der Bundesrepublik Deutschland in der Ära Adenauer. Forschungen und Quellen zur Zeitgeschichte Bd. 69. Droste Verlag Düsseldorf, 2017. ISBN 978-3-7700-1923-6
Literatur
- zusammen mit Theodor Hanf, Hans N. Weiler, Helga Dickow: Entwicklung als Beruf: Festschrift für Peter Molt. Nomos, 2009. ISBN 3832949674, ISBN 9783832949679
Weblinks
- Josef Thesing: Bundesverdienstkreuz für Prof. Dr. Peter Molt. Biografie auf der Website der Kondrad-Adenauer-Stiftung, 22. März 2004