Peter Keevash

Peter Keevash (* 30. November 1978 i​n Brighton) i​st ein britischer Mathematiker. Keevash i​st auf Kombinatorik spezialisiert.

Leben

Keevash w​uchs in Leeds auf, n​ahm 1995 a​n der Internationalen Mathematikolympiade t​eil (Bronzemedaille)[1] u​nd studierte a​b 1995 Mathematik a​n der Universität Cambridge (Trinity College) m​it dem Bachelor-Abschluss 1998. Er w​urde 2004 i​n Princeton b​ei Benny Sudakov über The Role o​f Approximate Structure i​n Extremal Combinatorics promoviert u​nd war a​ls Post-Doktorand a​m Caltech. Er w​ar Lecturer u​nd danach Professor a​m Queen Mary College d​er Universität London u​nd ist s​eit 2013 Professor a​n der Universität Oxford. Er i​st Tutorial Fellow a​m Mansfield College i​n Oxford.

Werk

Er befasst s​ich mit extremaler Kombinatorik, Graphentheorie, Hypergraphen, algebraischen u​nd probabilistischen Methoden i​n der Kombinatorik, zufälligen Strukturen d​er Kombinatorik, kombinatorischer Optimierung u​nd kombinatorischer Zahlentheorie.

2014 bewies er ein lange offenes wichtiges Problem der Kombinatorik, die Frage der Existenz kombinatorischer Designs (Blockpläne) [2] für beliebige Werte der Parameter, wobei diese gewisse natürliche Teilbarkeitsbedingungen erfüllen müssen.[3] Er wies nach, dass für alle k, t und solche Designs für alle Zahlen v existieren, die die erwähnten Teilbarkeitsbedingungen erfüllen, von jeweils endlich vielen Ausnahmen abgesehen. Für t=2 hatte schon Richard M. Wilson 1972 bis 1975 die Existenz für genügend große zulässige v bewiesen. 2015 fand Keevash außerdem eine näherungsweise Abschätzung für die Anzahl von Designs mit bestimmten Parametern, ebenfalls ein lange offenes Problem.[4] Er bewies und verallgemeinerte damit eine Vermutung von Richard M. Wilson von 1974, der sie für Steiner-Tripel-Systeme formulierte. Keevash benutzte dabei die von ihm entwickelte Methode der Randomized Algebraic Construction. Beispiele von Designs und Steiner-Systemen mit t größer als 2 waren nur unvollständig bekannt, und Keevash bewies mit seinem Satz deren Existenz sogar für beliebige t.

Die Frage d​er Existenz v​on Designs m​it bestimmten Parametern g​eht bis a​uf Julius Plücker (1835) u​nd Thomas Kirkman (1847) u​nd Jakob Steiner (1853) zurück.[5]

In d​er Ramsey-Theorie bewies e​r 2013 m​it Tom Bohman[6] d​ie bisher b​este bekannte untere Schranke für d​ie Ramsey-Zahl R (k,3).

2009 erhielt e​r den European Prize i​n Combinatorics. Für 2015 w​urde ihm d​er Whitehead-Preis d​er London Mathematical Society zugesprochen.

Schriften (Auswahl)

  • mit T. Bohman: The early evolution of the H-free process, Inventiones Mathematicae 181 (2010), 291-336.
  • mit R. Mycroft: A geometric theory of hyper graph matching, Mem. AMS 233 (2014)
  • The existence of designs, arxiv.org/abs/1401.3665

Literatur

  • W. T. Gowers: Probabilistic combinatorics and the recent work of Peter Keevash, Bulletin AMS 2016, Online

Einzelnachweise

  1. Resultate von Keevash bei der Internationalen Mathematikolympiade
  2. Die Blöcke eines solchen Blockplans sind k-elementige Teilmengen einer Menge P mit v Elementen. Verlangt wird, dass jede Teilmenge von P mit t Elementen in genau Blöcken enthalten ist. Im Fall spricht man von Steiner-Systemen.
  3. Keevash: The existence of designs, Preprint 2014, Arxiv
  4. Keevash, Counting Designs, Preprint 2015, Arxiv
  5. Gil Kalai: Amazing: Peter Keevash Constructed General Steiner Systems and Designs 2014
  6. Bohman, Keevash: Dynamic concentration of the triangle-free process, Arxiv 2013
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