Peter Gottlandt Rodelstedt
Peter Gottlandt Rodelstedt, eigentlich Peter Rodelstedt aus Gottlandt; auch Peter Rodelstedt, Peter Rodelstet, Peter Rodelstet, gen. Gottland, Peter Gottlandt oder Peter der Maler (nachweisbar 1548 bis 1572 in Sachsen[1]) war ein deutscher Maler, Kupferstecher und Formschneider. Er stammte vermutlich von der Insel Gotland in Schweden.[2]
Er war ein Schüler von Lucas Cranach d. Ä. und eine Zeit lang in dessen Werkstatt tätig. Er war (wohl seit 1549) mit einer Frau verheiratet, die verwitwet war, und im Jahr 1569 verstarb. Für die Ausstattung der Hochzeit hatte der Maler am 8. Oktober 1549 den Kurfürsten Johann Friedrich um Unterstützung gebeten, die er eigenhändig mit „Peter Roddelstet Maler aus Gottlandt“ unterzeichnete.[3] 1553 ernannte ihn Johann Friedrich zu seinem Hofmaler und damit zum Nachfolger Cranachs. Von ihm sind eine Reihe von Drucken mit Porträts sächsischer Herzöge und reformatorischer Darstellungen erhalten. Darüber hinaus werden ihm einige wenige Gemälde zugewiesen, die stilistisch der Cranach-Schule nahestehen.
Neben der Malerei betätigte er sich auch als Kupferstecher. Er schuf eine Allegorie nach Cranach aus dem alten und neuen Testament. Von ihm sind zwölf Kupferstiche erhalten, die äußerst selten zu finden sind.
Literatur
- Norbert Michaelis (Hrsg.): Die deutschen Gemälde des 16. und 17. Jahrhunderts. Katalog der Anhaltischen Gemäldegalerie Dessau. Weimar 1996, ISBN 3-7400-1009-6.
- Axel Ludvig Romdahl: Gottlandt, Peter, eg. Peter Roddelstedt. In: Theodor Westrin (Hrsg.): Nordisk familjebok konversationslexikon och realencyklopedi. 2. Auflage. Band 10: Gossler–Harris. Nordisk familjeboks förlag, Stockholm 1909, Sp. 33 (schwedisch, runeberg.org).
- Dankmar Trier: Gottland, Peter. In: Allgemeines Künstlerlexikon. Die Bildenden Künstler aller Zeiten und Völker (AKL). Band 59, Saur, München u. a. 2008, ISBN 978-3-598-22799-8, S. 258.
- Günter W. Vorbrodt: Der Cranach-Schüler Peter Rodenstedt als Maler der Jenaer Professoren. In: Ruperto-Carola. Mitteilungen der Vereinigung der Freunde der Studentenschaft der Universität Heidelberg e.V. XI. Jg., Band 25, 1959.
- Günter W. Vorbrodt: Gottland, Peter. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 6, Duncker & Humblot, Berlin 1964, ISBN 3-428-00187-7, S. 682 f. (Digitalisat).
- Joseph Eduard Wessely: Gottland, Peter. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 9, Duncker & Humblot, Leipzig 1879, S. 486 f.
- Gottlandt, Peter eigent. Peter Rodelstet aus Gottlandt (Gothland, Schweden?). In: Ulrich Thieme, Fred. C. Willis (Hrsg.): Allgemeines Lexikon der Bildenden Künstler von der Antike bis zur Gegenwart. Begründet von Ulrich Thieme und Felix Becker. Band 14: Giddens–Gress. E. A. Seemann, Leipzig 1921, S. 422 (Textarchiv – Internet Archive).
Einzelnachweise
- Manfred Neureiter: Gottlandt, Peter eigentlich Peter Rodelstedt aus Gottlandt. In: Lexikon der Exlibriskünstler. Pro Business, Berlin 2018, ISBN 978-3-96409-034-8, S. 218 (books.google.de).
- Carl von Lützow: Geschichte des deutschen Kupferstiches und Holzschnittes. Books on Demand, 2012, ISBN 978-3-86444-208-7, S. 192 (books.google.de – Nachdruck des Originals von 1891 mit Textillustrationen, Tafeln und Drucken – Leseprobe).
- Christian Schuchardt: Ueber Peter Roddelstet genannt Peter Gottlandt Schüler Lucas Cranach. In: Rudolph Weigel (Hrsg.): Archiv für die zeichnenden Künste mit besonderer Beziehung auf Kupferstecher- und Holzschneidekunst und ihre Geschichte. Rudolph Weigel, Leipzig 1855, S. 86–93 (books.google.de).