Peter Binder (Neonazi)
Peter Binder (* 30. April 1967)[1] ist ein österreichischer Neonazi und ehemaliger Aktivist der „Volkstreuen außerparlamentarischen Opposition“ (VAPO).[1]
Leben
Peter Binder besuchte eine Fachoberschule und ist als Elektroingenieur ausgebildet. Hans-Henning Scharsach beschrieb ihn 1995 als „Waffennarr und Haider-Fan“.[2] Er kam vermutlich 1988/89 in die rechtsextreme Szene Österreichs und lernte folglich auch Gottfried Küssel kennen. Ende 1993 galt er als Hauptverdächtiger im Fall der Briefbombenattentate,[3] wurde jedoch rechtskräftig freigesprochen. Wegen NS-Wiederbetätigung wurde er erstmals im Dezember 1995 zu fünf Jahren Haft verurteilt.[4]
Die österreichische Polizei beschlagnahmte im Dezember 2020 große Mengen an Waffen. Peter Binder gilt für die österreichischen Ermittler als Organisator des Waffenhandels.[5][6][7] Laut den Ermittlungsbehörden soll er gemeinsam mit anderen Personen geplant haben, in Deutschland eine „rechtsradikale Miliz“ aufzubauen.
Einzelnachweise
- Handbuch des österreichischen Rechtsextremismus, Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstandes, Wien 1994, S. 317; abgerufen am 15. Dezember 2020
- Hans-Henning Scharsach: Haiders Clan. Wie Gewalt entsteht, Orca Verlag, 3. Aufl. 1995, ISBN 978-3-7015-0349-0 S. 145f
- Österreichische Zeitschrift für Politikwissenschaft, Band 24/1995, S. 272
- Neonazi Peter Binder bald frei auf ots.at
- Markus Decker: Waffenfund in Österreich, RND, 14. Dezember 2020
- Waffenfund: Der Hauptverdächtige ist ein alter Bekannter auf kurier.at
- Nach Neonazi-Festnahme sagt Verteidiger: „Mein Mandant ist ein Waffennarr“ | kurier.at, abgerufen am 10. Februar 2021