Perceptometrie
Perceptometrie (percetometry) ist in der Psychophysik die Messung von Wahrnehmungsprozessen. Das erste Verfahren dieser Art wurde von Gunnar Borg mit der Borg-Skala Ende der 1950er Jahre in Schweden entwickelt.[1] Borg wandte die Skala zunächst bei standardisierbaren physischen Leistungen (z. B. auf dem Ergometer) und dem Sport an. Während in der Iwan Petrowitsch Pawlow folgenden deutschen Tradition von einem stabilen Zusammenhang von Belastung und Beanspruchung ausgegangen wurde (beim Intervalltraining wurden daher die Pulswerte von Herbert Reindell bestimmt), überließ Gösta Olander beim Fartlek in der schwedischen Tradition den Sportlern die Belastungsintensität und orientierte sich an deren Wahrnehmung der Belastung.[2] Borg[3] und in der Folge die International Society for Psychophysics[4] bemühen sich, den Zusammenhang zwischen Belastung und deren subjektiver Wahrnehmung quantifizierbar zu machen. Die Verfahren setzen voraus, dass der Geist als Ort der Wahrnehmung nicht nur auf die Steuerung psychophysischer Prozesse, sondern auch auf deren Stärke Einfluss nehmen kann.[5]
Einzelnachweise
- Borg, G. (1962). Physical performance and perceived exertion. Studia Psychologica et Paedagogica, Series altera, Investigationes XI. Lund, Sweden: Gleerup. Archivierte Kopie (Memento des Originals vom 4. September 2012 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- Arnd Krüger: Viele Wege führen nach Olympia. Die Veränderungen in den Trainingssystemen für Mittel- und Langstreckenläufer (1850–1997). In: N. Gissel (Hrsg.): Sportliche Leistung im Wandel. Czwalina, Hamburg 1998, S. 41–56.
- Archivierte Kopie (Memento des Originals vom 19. September 2015 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- http://www.ispsychophysics.org/
- Jiri Wackermann (2008). Jenseits der psychophysischen Dualität: Wirklichkeit des Geistes. In: M. F. Peschl & A. Batthyany (Hrsg.): Geist als Ursache? Mentale Verursachung im interdisziplinären Diskurs (S. 189–221). Würzburg: Königshausen & Neumann.