Pele-Haar
Pele-Haar oder auch Haar der Pele (hawaiisch lauoho o Pele,[1] tahitisch rouru o pere) bezeichnet dünne Fäden vulkanischen Glases, die bei Vulkanausbrüchen aus basaltischer Lava entstehen, wenn sie von Winden verweht und langgezogen wird.
Die Fasern können über einen Meter lang werden und sind vergleichbar mit Basalt- und Glasfasern. Ihre goldene Farbe erinnert an menschliches Haar, weshalb sie nach Pele benannt sind, der hawaiischen Göttin des Feuers und der Vulkane, die der Mythologie zufolge im Vulkan Kīlauea lebt. In Island wird das Material als Nornahár (Nornenhaar oder Hexenhaar) bezeichnet. Pele-Haar stellt eine natürliche Variante der Mineralwolle dar.
Die einzelnen Fäden werden leicht vom Wind verweht und können an Hindernissen größere Ablagerungen bilden.
Der Tropfen, dem die Faser entstammt, ist als Pele-Träne bekannt (auch: Peles Träne, Träne der Pele). Er kann oft noch an einem Strangende entdeckt werden oder sich, nachdem das Haar abgebrochen ist, in Vertiefungen ansammeln.
- Pele-Haar, das sich an der Antenne einer Mess-Station am Puʻu ʻŌʻō verfangen hat
- Ablagerung von Peles Haar an der Bordsteinkante eines Parkplatzes südlich des Halemaʻumaʻu-Kraters (2018 im Krater verschüttet)
- nahezu vollständig mit Peles Haar bedecktes Areal unweit des Halemaʻumaʻu-Kraters (Ausnahme: größere Lapilli und Lavabomben)
- deutlich gelb gefärbte dünne Schicht von Pele-Haar am Erta Ale
- Detailaufnahme vom Erta Ale
- Peles Haar mit Peles Tränen
- Peletränen als Exponat im ehemaligen Jaggar-Museum auf dem Kilauea
- Sammlung von Peles Tränen, mit US-Dime und Messskala zum Vergleich
Siehe auch
Literatur
- Martin Rietze, Marc Szeglat: Das Haar der Pele. In: Diess.: Vulkane. Schöpfung und Zerstörung. Herbig, München 2012, ISBN 978-3-7243-1045-7, S. 142–147.