Pelagio Palagi
Pelagio Palagi (* 1775 in Bologna; † 1860 in Turin) war ein italienischer Maler, Bildhauer und Möbelgestalter.
Leben
Filippo Pelagio Palagi erhielt seine Ausbildung an der Accademia Clementina in Bologna. 1806 wechselte er nach Rom zur Accademia di San Luca, in der er anschließend Lehrer wurde. Wie sein Schüler Francesco Hayez war er stark von Antonio Canova, dem Hauptvertreter des italienischen Klassizismus beeinflusst. Palagi interessierte sich für ägyptische, griechische, etruskische und römische Skulpturen, die er auch sammelte. Von 1815 bis 1832 lebte und arbeitete er in Mailand. 1832 zog er auf Einladung von Carlo Alberto von Sardinien-Piemont nach Turin. Die Piazetta Reale in Turin, nur durch ein vom Künstler entworfenes Ziergitter von der Piazza Castello getrennt wurde 1835 von Palagi gestaltet. Sein monumentales, klassizistisches Denkmal auf der Piazza Palazzo di Città stellt Amedeo VI. von Savoyen (Der grüne Graf) dar, der in Turin als Held der Kreuzzüge verehrt wurde. 1836 bestimmte ihn Carlo Alberto zum „Maler für die königlichen Paläste“ und beauftragte ihn mit der Ausstattung von Schloss Racconighi und des Palazzo Real, für das er auch Möbelstücke entwarf.[1] Zugleich wurde er Direktor der Scuola d’Ornato della Reale Accademia di Belle Arti.[2]
Eine Skulptur des Künstlers „Kopf mit kurzem lockigem Haar“ hat zur Kunstsammlung von Johann Wolfgang von Goethe gehört.[3] Palagi wurde von dem französischen Schriftsteller Stendhal (1883–1842) sehr geschätzt und in seinem Hauptwerk Die Kartause von Parma (La Chartreuse de Parme) öfters erwähnt.[4]
Einzelnachweise
- Pelagio Palagi, Liege mit Intarsienfurnier (1832–35)
- Birgit Pauls: Giuseppe Verdi und das Risorgimento: ein politischer Mythos im Prozess der Nationenbildung, Akademie Verlag, 1996, S. 143
- Johann Wolfgang von Goethe, Christian Schuchardt, Walther Wolfgang Goethe, Wolfgang Maximilian Goethe: Goethe's Kunstsammlungen, F. Frommann, 1848, S. 134
- Stenhal, Die Kartause von Parma (übersetzt von Elisabeth Edl), Hanser Verlag, 2007, S. 943, ISBN 978-3-446-20935-0