Pedro de Campaña
Pedro de Campaña (spr. -pánja) (* 1503 in Brüssel; † um 1580; eigentlich wohl Champagne oder van de Velde, de Kempeneer) war ein flämischer Maler.
Er ging frühzeitig nach Italien, bildete sich nach Raffael und Michelangelo, malte auf seiner Reise nach Rom in Bologna den für die Krönung Karls V. bestimmten Triumphbogen und zog später nach Sevilla, wo er spätestens seit 1548 lebte.
Gegen Ende seines Lebens soll er in seine Vaterstadt zurückgekehrt und dort um 1580 gestorben sein. Campaña vereinigte die Manier der Raffael’schen Schule mit seiner frühesten niederländischen Erziehung; aus jener gewann er eine freiere Auffassung der Form und Komposition, aus dieser bewahrte er sich eine fleißige Durchführung und ein gediegenes Kolorit. Zu einer vollkommen frei durchgebildeten Formengebung und einem tieferen Verständnis für die allgemeine Haltung brachte er es jedoch nicht.
Von ihm sind verschiedene Werke in Sevilla erhalten. Sein berühmtestes ist die Darstellung der Kreuzabnahme in der großen Sakristei der Kathedrale, die Murillo so sehr bewundert haben soll, in welcher aber die Hauptanordnung der von Marcanton gestochenen Komposition Raffaels entlehnt ist. Weitere Gemälde finden sich in der Mariscalkapelle der Kathedrale. Besonders zu erwähnen sind Campañas künstlerische Ausgestaltungen des Altars der Kirche St. Anna in Triana, eines Stadtteils Sevillas, welcher in der Mitte den Kampf des heiligen Georg mit dem Drachen darstellt. Umgeben ist der Altar von 15 Bildern, die Vorgänge aus dem Leben Marias darstellen.