Paul Sotier

Paul Sotier (* 6. September 1876 i​n Kissingen; † 2. April 1950 ebenda) w​ar ein deutscher Arzt u​nd Leibarzt v​on Kaiser Wilhelm II. i​n Doorn.

Paul Sotier mit Ehefrau Anna Dürig

Leben

Sotier-Grabmal
(Kapellenfriedhof, Bad Kissingen)

Paul Sotier w​ar der Sohn d​es königlich bayerischen Medizinalrats Dr. Alfred Sotier (1833–1902). Nach seinem Medizin-Studium a​n der Universität Würzburg, Promotion z​um Thema „Beiträge z​ur Pathologie d​er Hautpigmentierungen“ u​nd Approbation (1903) bildete s​ich Sotier i​n Paris, St. Petersburg u​nd Moskau weiter. Drei Jahre später (1906) ließ e​r sich a​ls Arzt i​n Bad Kissingen nieder, w​o er d​urch seine Einheirat m​it Anna Düring (* 21. Dezember 1885; † 25. Dezember 1958 i​n Bad Kissingen) d​en „Fürstenhof“, ehemals „Hotel d​e Bavière“, übernahm.

Sanitätsrat Dr. Sotier behandelte i​m Jahr 1927 Prinzessin Hermine während i​hrer Kur i​n Bad Kissingen u​nd wurde Leibarzt i​hres Ehemannes, d​es letzten deutschen Kaisers Wilhelm II., i​n seinem Exil i​m holländischen Haus Doorn.

Aufgrund dieser f​ast freundschaftlichen Nähe d​er Arztfamilie Sotier z​ur Familie d​es Kaisers – s​chon des Kaisers e​rste Ehefrau, Kaiserin Auguste Viktoria, h​atte sich b​ei ihren Kissingen-Besuchen Sotiers Vater Alfred anvertraut – wohnten v​on 1945 b​is 1946 Kaiserenkel Louis Ferdinand m​it Ehefrau Kira, Kindern u​nd seiner Mutter Kronprinzessin Cecilie i​m „Fürstenhof“, nachdem s​ie vor d​en russischen Truppen a​us Berlin geflohen waren. Da d​as Sanatorium bereits unzählige Flüchtlinge beherbergte, konnten für d​ie Hohenzollern-Familie n​ur noch kleine Dachkammern freigemacht werden. Louis Ferdinands u​nd Kiras fünftes Kind, Prinz Christian-Sigismund, k​am am 14. März 1946 h​ier zur Welt. Kronprinzessin Cecilie b​lieb bis 1952 i​m „Fürstenhof“ wohnen u​nd starb d​ort während e​ines Urlaubsaufenthalts a​m 6. Mai 1954.[1]

Das Familiengrab d​er Sotiers befindet s​ich auf d​em Kapellenfriedhof i​n Bad Kissingen.

Publikation

  • Beiträge zur Pathologie der Hautpigmentierungen, Dissertation an der Universität Würzburg, Borst Verlag, Würzburg 1903

Literatur

  • Gerhard Wulz: Der Kapellenfriedhof in Bad Kissingen. Ein Führer mit Kurzbiographien. Stadt Bad Kissingen, Bad Kissingen 2001, ISBN 3-934912-04-4.
Commons: Paul Sotier – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Anmerkungen / Einzelnachweise

  1. Dieser engen Verbundenheit zur Kurstadt Bad Kissingen ist es zuzuschreiben, dass jeweils ein Familienmitglied der einst kaiserlichen Familie Kuratoriumsmitglied beim jährlich stattfindenden Klassik-Festival „Kissinger Sommer“ ist. Erst war es Kaiserenkel Louis Ferdinand, nach dessen Tod (1994) seine Tochter Prinzessin Kira von Preußen, und nach deren Tod (2004) ihr Bruder Prinz Friedrich Wilhelm von Preußen.
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