Paul Richter (Komponist)
Paul Richter (* 28. August 1875 in Kronstadt, Siebenbürgen; † 16. April 1950 Cristian (Brașov)) war ein siebenbürgisch-sächsischer Komponist, Dirigent, Pianist und Organist.
Leben
Richter besuchte das Honterus-Gymnasium in Kronstadt und studierte bei Rudolf Lassel Musik. An der Universität Graz konzentrierte er sich zunächst auf das Medizinstudium. Am 3. Mai 1895 wurde er Fuchs beim Corps Vandalia Graz. Sein Leibbursch war der Schriftsteller Albert Ritter. Am 12. Dezember 1895 recipiert, wurde er am 9. März 1896 wegen Betrugs und Betrügens der Corpsbrüder cum infamia exkludiert. Er wechselte an das Leipziger Konservatorium. Er kehrte 1900 nach Kronstadt zurück und leitete den Männlichen Chorverband. 1904 wurde er Kapellmeister des Stadtorchesters und Dirigent der Philharmonischen Gesellschaft, mit der er mehrere Tourneen durch Siebenbürgen und Rumänien unternahm. Dank seinem Beitrag konzertierten Richard Strauss, Felix Weingartner und George Enescu in den siebenbürgischen Städten. Er war auch in Hermannstadt aktiv. Richter komponierte sechs Sinfonien, sinfonische Gedichte, Suiten und Fantasien nach populären siebenbürgisch-sächsischen und rumänischen Motiven, Ouvertüren, Kammermusik, Konzertstücke, Instrumentalwerke und Chormusik.
Literatur
- G. Martin: Richter, Paul (1875–1950), Dirigent und Komponist. In: Österreichisches Biographisches Lexikon 1815–1950 (ÖBL). Band 9, Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien 1988, ISBN 3-7001-1483-4, S. 130.
- Alexander Rausch: Richter, Paul. In: Oesterreichisches Musiklexikon. Online-Ausgabe, Wien 2002 ff., ISBN 3-7001-3077-5; Druckausgabe: Band 4, Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien 2005, ISBN 3-7001-3046-5.
Weblinks
- Kulturportal West-Ost – Richter, Paul
- Paul Richter (1875–1950) – GDMSE e. V.
- Octavian Cosma, Florinela Popa: Richter, Paul. In: Grove Music Online (englisch; Abonnement erforderlich).