Paul Krückmann

Paul Krückmann (* 25. Oktober 1866 i​n Neukloster; † 10. Oktober 1943 i​n Münster) w​ar ein deutscher Rechtswissenschaftler a​n der Universität Münster u​nd Geheimer Justizrat.

Das Grab von Paul Krückmann und seiner Ehefrau Anna geborene Stierlings verwitwete Lenschow auf dem Zentralfriedhof Münster.

Leben und Wirken

Paul Krückmann, geb. a​m 25. Oktober 1866 z​u Neukloster i​n Mecklenburg, Sohn d​es Sanitätsrats Dr. med. Krückmann, bestand Ostern 1886 a​n der Domschule Güstrow i. M. d​as Abiturientenexamen, b​ezog danach a​uf je e​in Semester d​ie Universitäten Freiburg i. B., Leipzig, München, Berlin, a​uf zwei Semester d​ie Universität Rostock, w​o er a​m 23. April 1890 d​ie erste juristische Prüfung bestand. Während seines Studiums w​urde er 1886 Mitglied d​er Freiburger Burschenschaft Teutonia.[1]

Am 28. April 1890 w​urde er v​om Großherzog v​on Mecklenburg-Schwerin z​um Referendar ernannt. Paul Krückmann bestand a​m 24. November 1891 a​n der Georgia-Augusta d​as juristische Doktorexamen u​nd im Mai 1894 habilitierte e​r sich a​n der Universität Göttingen z​um Privatdozenten für römisches Recht. Im Jahre 1898 w​urde Krückmann außerordentlicher Professor a​n der Universität Greifswald. Vier Jahre später erhielt e​r den Ruf a​n die Westfälische Wilhelms-Universität i​n Münster, w​o er s​ich bis z​u seinem Tode beheimatet fühlte. Er s​tarb am 10. Oktober 1943 b​ei einem Luftangriff a​uf Münster.

Veröffentlichungen

  • Über den Vertragsschluß. Inaugural-Dissertation zur Erlangung der juristischen Doctorwürde der Juristenfacultät der Georg-Augusts-Universität. Göttingen 1892.
  • Institutionen des Bürgerlichen Gesetzbuches. 5. Auflage Göttingen 1929 (Erstveröffentlichung 1898).
  • Die Entfremdung zwischen Recht und Volk. Vortrag gehalten in der Greifswalder Vereinigung aller Lehrer an höheren, Volks- und Mittelschulen und der Universität. Leipzig 1899.
  • Anschauungsmittel für den Rechtsunterricht. Leipzig 1900. (4. Auflage 1910 unter dem Titel: Rechtsatlas. unter Mitwirkung von Rechtsanwalt Dr. Friedrichs in Dortmund)
  • Anfechtung, Wandelung und Schadenersatz beim Viehkauf. Mit Anhang Wesen, Erkennung, wirtschaftliche Bedeutung und Entwickelungsdauer einzelner Haupt- und Vertragsmängel. von A. Ströse. Neudamm 1904. (Reihe: J. Neumanns Rechtsbücher für den Landwirt.)
  • Unmöglichkeit und Unmöglichkeitsprozeß. Zugleich eine Kritik der Entwürfe Rußlands, Ungarns und der Schweiz. (Sonderabdruck aus dem Archiv für die civilistische Praxis Bd. 101, 1907)
  • Sachbesitz, Rechtsbesitz, Rechtsschein in der Theorie des Gemeinen Rechts. (In: Archiv für die civilistische Praxis Band 108, Heft 2/3)
  • Vorpraxis, akademische Rechtsprechung und anderes. Zur Reform des Rechtsstudiums. Tübingen 1911.
  • Einführung in das Recht. Tübingen 1912.
  • Clausula rebus sic stantibus, Kriegsklausel, Streikklausel. in: AcP (Archiv für civilistische Praxis). 116 (1918), S. 157.
  • Fiktionen und Bilder in der Rechtswissenschaft, Annalen der Philosophie und philosophischen Kritik. Band 3, Number 1 / Dezember 1921.

Literatur

  • Sebastian Felz: Im Geiste der Wahrheit? Zwischen Wissenschaft und Politik: Die Münsterschen Rechtswissenschaftler von der Weimarer Republik bis in die frühe Bundesrepublik. In: Hans-Ulrich Thamer, Daniel Droste, Sabine Happ (Hrsg.): Die Universität Münster im Nationalsozialismus: Kontinuitäten und Brüche zwischen 1920 und 1960 (= Veröffentlichungen des Universitätsarchivs Münster. Band 5). Aschendorff, Münster 2012, Bd. 1, S. 347–412.
  • Max Kaser: Paul Krückmann †. In: Zeitschrift der Savigny-Stiftung für Rechtsgeschichte. Romanistische Abteilung, Band 64 (1944), S. 1.
  • Bernd Haunfelder: Die Rektoren, Kuratoren und Kanzler der Universität Münster 1826–2016. Ein biographisches Handbuch (= Veröffentlichungen des Universitätsarchivs Münster. Band 14). Aschendorff, Münster 2020, ISBN 978-3-402-15897-5, S. 169–170.

Anmerkungen

  1. Geschichte der Freiburger Burschenschaft Teutonia und ihrer Vorläufer. Neuwied am Rhein 1984. Nr. 286, S. 329.
VorgängerAmtNachfolger
Aloys MeisterRektor der WWU Münster
1912–1913
Karl Spannagel
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