Partielle Substitutionsschrift

Die partielle Substitutionsschrift i​st ein – n​icht besonders sicheres – kryptographisches Verfahren, d​as ab d​em 9. Jahrhundert i​n zahlreichen mittelalterlichen Handschriften, beispielsweise b​ei den Trierer Versen[1] verwendet wurde.

Bei der Variante bfk-Chiffrierung werden die Vokale durch den jeweils nächsten Konsonanten (des klassischen lateinischen Alphabets) ersetzt. Anstatt "a" schreibt man also "b", "e" wird durch "f" ersetzt, "i" durch "k", "o" durch "p", und "u" durch "x". Alle Konsonanten bleiben unverändert. Aus den ersten drei Umformungen leitet sich die Bezeichnung der Chiffrierung ab. Eine Variante der bfk-Geheimschrift ist die cgl-Chiffrierung, bei der die Vokale durch den jeweils übernächsten Konsonanten ersetzt werden. Diese Geheimschrift hatte offenbar keinen Charakter der Datenverschlüsselung, sondern war wohl eher spielerisch eingesetzt worden, dafür spreche eine leichte Entschlüsselbarkeit.[1]
Ein fiktives Beispiel zur bfk-Chiffrierung: "Neumondaufstieg" wird zu "Nfxmpndbxfstkfg" im Geheimtext.

Sie i​st daher w​egen fehlender Eindeutigkeit (Doppelbesetzung d​er Konsonanten) m​it der Caesar-Verschlüsselung n​icht vergleichbar.

Erste urkundliche Erwähnung s​oll um 800 – 850 n. Cr. a​ls älteste Schrift sein, i​hre Blütezeit d​er Glossenkryptographie s​ei im 10. u​nd 11. Jahrhundert gewesen.[2]

Literatur

Einzelnachweise

  1. Trierer Verse, Historische Handschrift mit bfk- und cgl-Geheimschrift aus der Stadtbibliothek Trier
  2. Stephan Müller: Geheimschriften des Mittelalters (Online via Google)@1@2Vorlage:Toter Link/kw.uni-paderborn.de (Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
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