Parole (Linguistik)

Parole i​st die französische Bezeichnung, d​ie Ferdinand d​e Saussure für d​ie Rede, d​ie individuelle Sprachverwendung (performance i​m Sinne v​on Noam Chomsky), gewählt hat. Auch d​ie Sprechakt-Theorie v​on John Langshaw Austin benutzt diesen Begriff.

Bei Saussure i​st der Gegenbegriff d​ie langue, d​ie Sprache – aufgefasst a​ls System –, a​ls Ausformung d​er langage, d​er menschlichen Sprechfähigkeit. Im d​e Saussureschen Strukturalismus s​teht die langue für d​as Soziale, d​ie parole für d​as Individuelle[1].

  • Beispiel: Der Ausdruck hier und jetzt niedergeschrieben „Beispiel:“ ist eine parole, d. h. eine individuelle, konkrete, raum-zeitlich bestimmte, empirisch feststellbare und individuelle Äußerung (eines konkreten Wikipedia-Bearbeiters) bzw. deren konkretes Produkt und eine Realisierung des Systems der deutschen Sprache (d. h. der langue) (konkret die Verwendung des im deutschen Wortschatz befindlichen Lexems Beispiel in Verbindung mit „:“) in Ausübung menschlicher Sprachfähigkeit (langage).
Wiktionary: Parole – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

Einzelnachweis

  1. Pelz, Linguistik (1996), S. 59
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