Pannotypie

Die Pannotypie (vom lateinischen pannus = Tuch) ist ein analoges positives Kollodiumbild, das 1852 von französischen Fotografen Jean Nicolas Truchelut[1] erdacht und im Zeitraum von 1853–1880 verwendet wurde.

Pannotypie um 1860, vermutlich Österreich oder Deutschland

Funktionsweise

Die Pannotypie basiert auf einer knapp belichteten und entwickelten jod- und bromsilberhaltigen Kollodiumschicht, die vom Glasnegativ abgelöst und auf schwarzes Wachstuch oder Leder übertragen wird. Das weißliche Negativ erhält so seine positive Bildwirkung. Das Negativ erscheint aufgrund des Dunkelfeldprinzips vor einem dunklen Hintergrund als Positiv.

Dieses Verfahren hatte den Vorteil, dass das Bild im Gegensatz zur Ambrotypie mit einer Glasplatte als Träger nicht zerbrechen konnte. Der Nachteil war, dass der Schichtträger austrocknete und das Bild rissig wurde bzw. zerfiel. Mit der Verbreitung der Ferrotypie und dem Albuminverfahren verschwand es wieder.

Heute sind Pannotypien sehr selten, denn abgesehen davon, dass sie lediglich über einen relativ kurzen Zeitraum hergestellt wurden, haben sich wegen der Empfindlichkeit des Materials nur wenige Exemplare erhalten.

Pannotypie, nach 1860

Siehe auch

Andere frühe Fotografieverfahren:

Literatur

  • Josef Maria Eder: Ausführliches Handbuch der Photographie. Band 1, Teil 1: Geschichte der Photographie. Hälfte 1. 4., völlig umgearbeitete und vermehrte Auflage. Knapp, Halle (Saale) 1932, S. 513.
Commons: Pannotypie – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Christophe Dubois Rubio: Le panotype, un procédé photographique oublié. Hrsg.: Support / Tracé - ARSAG, 2019. Association pour la Recherche Scientifique sur les Arts Graphiques et photographiques., 2020, ISSN 1632-7667, S. 173 à 182.
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