Palazzo Rucellai
Der Palazzo Rucellai ist ein bedeutendes Bauwerk im Stil der Renaissance in Florenz. Er wurde im Jahr 1446 von Giovanni Rucellai (1403–1481) in Auftrag gegeben. Der Ursprungsentwurf stammt vom Architekten Leon Battista Alberti, die eigentliche Ausführung unternahm dann Bernardo Rossellino. Fertiggestellt wurde der Palast 1458. Auch die Loggia vor dem Gebäude gilt als ein Werk Albertis.
Der Komplex weist eine klassisch-harmonische Struktur auf, die die Weiterentwicklung der Stilformen besonders im Vergleich mit dem nahezu zeitgleichen, aber noch viele spätgotische Elemente aufweisenden Palazzo Medici zeigt. Revolutionär ist dabei besonders Albertis kohärente Blendgliederung der Fassade (sie entstand um 1455), die mit ihrer Abfolge klassischer Säulenordnungen (dorische, ionische und korinthische Kapitelle) das klassische Motiv der Schaufassade antik-griechischer Bauten erstmals wieder in Profanbauten der frühen Neuzeit aufnimmt. Dabei veränderte Alberti allerdings das Motiv des plastischen Wandreliefs in einer Art und Weise, dass die Fassadengestaltung nunmehr graphisch aufgefasst wird: Die nur wenig aus der Mauerflucht heraustretenden Pilaster wirken so wie glatte Streifen, die von Mauerwerk mit lebhafter Binnenzeichnung umgeben sind. Neben dem Vorhof ist vor allem die Grabkapelle in San Pancrazio sehenswert, in der sich das nach dem Vorbild des Heiligen Grabes in Jerusalem gebildete Grabmonument für Giovanni Rucellai befindet, das Alberti 1467 entworfen hat. Der Palazzo gehört bis heute der Familie Rucellai.
- Erdgeschoss
- Obere Fenster