PSI AG
Die PSI Software AG ist ein börsennotiertes deutsches Softwareunternehmen mit Sitz in Berlin. Der PSI-Konzern beschäftigte 2020 (2019) 2.056 (1.984) Mitarbeiter und erzielte einen Umsatz von 217,8 (225,2) Millionen Euro.[3] PSI ist im Prime Standard der Frankfurter Wertpapierbörse notiert. Von 2011 bis 2014 war PSI im TecDAX vertreten.
PSI Software AG | |
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Rechtsform | Aktiengesellschaft |
ISIN | DE000A0Z1JH9 |
Gründung | 1969 |
Sitz | Berlin, Deutschland |
Leitung |
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Mitarbeiterzahl | 2.056 (2020)[2] |
Umsatz | 218 Mio. Euro (2020)[2] |
Branche | Softwareentwicklung |
Website | www.psi.de |
Stand: 31. Dezember 2020 |
In Deutschland ist der Konzern an 13 und im Ausland an 25 Standorten vertreten.[3][4]
Aktivitäten
PSI entwickelt und vertreibt eigene Softwareprodukte und komplette Systeme, die auf diesen Softwareprodukten basieren. Dabei ist das Unternehmen auf branchenspezifische Wertschöpfungsprozesse und deren Anbindung an Verwaltungsfunktionen spezialisiert. Durch eigene Tochterunternehmen und die Zusammenarbeit mit Exportpartnern ist PSI international vertreten. Das Kerngeschäft der PSI sind Prozesssteuerungs- und Informationssysteme für die Führung und Optimierung von Energie- und Materialströmen bei Betreibern von Versorgungsnetzen und Verkehrsinfrastrukturen sowie in der Industrie.
- Geschäftsfeld (Segment) Energiemanagement – Steuerung, Überwachung und Optimierung von Netzinfrastrukturen
- Als europäischer Marktführer bei Energieleitsystemen entwickelt PSI im Segment Energiemanagement Leitsysteme für elektrische Netze, spartenübergreifende Leitsysteme, Gas- und Pipelinemanagementsysteme sowie Produkte für Energiehandel, Energievertrieb, Kraftwerksoptimierung, Gaswirtschaftliche Planung und den Betrieb öffentlicher Verkehrssysteme.
- Geschäftsfeld (Segment) Produktion – Unternehmensweite Prozessoptimierung für Produktion und Logistik
- Im Segment Produktionsmanagement verfügt PSI über ein integriertes Lösungsportfolio für die Planung und Steuerung von Wertschöpfungsketten in der Metallerzeugung, Logistik sowie im Maschinen- und Fahrzeugbau. Vor allem im Bereich Stahlerzeugung zählt PSI mit einer breiten internationalen Kundenbasis zu den bedeutenden Softwarelieferanten. PSI-Lösungen für die Logistik werden neben den Bereichen Lager- und Transportmanagement auch in der Flughafenlogistik eingesetzt. Softwaresysteme für die intelligente Prozessoptimierung mittels Künstlicher Intelligenz ergänzen das Portfolio.
Geschichte
Das Unternehmen wurde 1969 in Berlin von Dietrich Jaeschke, der bei der AEG am Institut für Automation arbeitete, sowie fünf weiteren AEG-Mitarbeitern gegründet. Es wurde ein erster Auftrag aus der Stahlindustrie gewonnen. Das Unternehmen fusionierte 1973 mit der ebenfalls von ehemaligen AEG-Mitarbeitern gegründeten Aschaffenburger Gesellschaft für Industrielle Datenverarbeitung (GID).[5] 1974 wurden die Prinzipien einer weitestgehend demokratisch aufgebauten Mitarbeitergesellschaft festgeschrieben.[6] PSI war damit absoluter Vorreiter in Sachen Mitarbeiterbeteiligung.
1976 erzielte das Unternehmen erste große Erfolge als Anbieter von Software für die Energieversorgung; 1986 folgte die Markteinführung des ersten Standard-Softwareprodukts im Bereich Produktionsplanung (PPS). Umwandlung des Unternehmens 1994 in eine Aktiengesellschaft und im August 1998 Börsengang.
Im Frühjahr 2009 erwarb der Investor Ka-Jo Neukirchen ein 29 %-Aktienpaket an der PSI. Nach dem Einstieg des neuen Investors[7] gab das Unternehmen im Mai 2009 eine Kapitalerhöhung aus genehmigtem Kapital unter Ausschluss des Bezugsrechts bekannt, bei der sämtliche Aktien von RWE gezeichnet und übernommen wurden. Wenig später, im Juni 2009, beschloss PSI, das Kapital der Gesellschaft gegen Einbringung von Sacheinlagen eines Aktientauschs zu erhöhen. Gegenstand der Sacheinlage waren die Geschäftsanteile an der inControl Tech aus Malaysia. 2010 verkaufte Ka-Jo Neukirchen seinen Anteil an der PSI.
Mit den Übernahmen der österreichischen AIS Advanced Information Systems[8] und der britischen Broner Metals Solutions Ltd.[9] in den Jahren 2009 und 2014 wurde PSI zu einem der weltweit führenden Produktionsmanagement-Softwareanbieter für die Metallindustrie. Im Energiesegment konnte PSI mit der Übernahme des Netzleitsoftware-Bereichs der BTC AG[10] zum 1. Januar 2019 und der NEPLAN AG[11] im Oktober 2020 die Marktposition in Deutschland und Europa weiter ausbauen.
Neben den Mitarbeitern und Führungskräften (ca. 15 %) sind heute Norman Rentrop über die von ihm beherrschte Investmentaktiengesellschaft für langfristige Investoren TGV (über 20 %) und die innogy SE (knapp 18 %) die bedeutendsten Aktionäre (Stand Dezember 2020)[12].
Literatur
- Burghard Flieger: Fallstudie über ein Mitarbeiterunternehmen in: "Produktivgenossenschaft als fortschrittsfähige Organisation. Theorie, Fallstudie, Handlungshilfen", Marburg: Metropolis, 1996, ISBN 3-89518-056-4, Kapitel 3, S. 181–407 (Fallstudie über das Mitarbeiterunternehmen PSI AG)
- Timo Leimbach: Die Geschichte der Softwarebranche in Deutschland (Diss.), München, 2010, S. 300[13]
Weblinks
Einzelnachweise
- http://www.psi.de/de/psi-group/psi-management/
- Geschäftsbericht 2020. (pdf) In: psi.de. Abgerufen am 30. Juni 2021.
- Berichte. Abgerufen am 30. Juni 2021.
- Standorte in Deutschland. Abgerufen am 30. Juni 2021.
- Flieger 1996, S. 192.
- Flieger 1996, S. 200.
- Pressemitteilung der PSI AG vom 27. April 2009
- Pressemitteilung der PSI AG vom 26. August 2009
- Pressemitteilung der PSI AG vom 13. November 2014
- Pressemitteilung der PSI AG vom 11. Dezember 2018. Abgerufen am 7. Oktober 2020.
- Pressemitteilung der PSI AG vom 16. Oktober 2020. Abgerufen am 30. Juni 2021.
- Geschäftsbericht der PSI AG 2020
- Timo Leimbach: Die Geschichte der Softwarebranche in Deutschland. 28. Januar 2009 (uni-muenchen.de [abgerufen am 9. Oktober 2019] Ludwig-Maximilians-Universität München).