Otto von Pestel
Otto Wilhelm Heinrich Carl Ernst Friedrich von Pestel (* 26. Oktober 1848 auf Gut Bruche, Landkreis Melle, Niedersachsen; † 1. Juli 1919 ebenda) war Landrat des Landkreises Melle und preußischer Politiker.
Familie
Er entstammte einem niedersächsischen Adelsgeschlecht aus Wolfenbüttel (1551) und war der Sohn des königlich großbritannischen und hannoverschen Landrats und Regierungsrats in Bentheim Dr. jur. Conrad von Pestel (1766–1834), Gutsherr auf Bruche und Krietenstein bei Melle, und der Melusine Freiin von Hammerstein-Gesmold (1788–1856).
1870 Studium in Bonn, dort Mitglied des Corps Hansea[1]. Pestel heiratete in erster Ehe am 10. Mai 1895 auf Gut Buddenberg bei Ringe (Grafschaft Bentheim) Auguste Freiin von Frydag (* 13. März 1852 auf Gut Buddenberg; † 1. Oktober 1917 auf Gut Bruche), die Tochter des Gutsbesitzers August Freiherr von Frydag, Gutsherr auf Buddenberg, und der Mathilde Freiin von Haus. In zweiter Ehe heiratete er am 19. November 1918 auf Gut Bruche Elisabeth Freiin von Hammerstein-Gesmold (* 10. August 1892 in Celle; † 7. Juni 1957 auf Gut Bruche), die Tochter des Landschaftsrats Ludwig Freiherr von Hammerstein-Gesmold, Fideikommissherr auf Gut Gesmold und Erbdrost von Grönenberg bei Melle, und der Gertrud von Mandelsloh. Elisabeth von Pestel heiratete nach dem Tod ihres Mannes in zweiter Ehe dessen Nachfolger im Amt des Landrats Ludwig von Bar.
Leben
Pestel war Gutsherr auf Bruche und Krietenstein und Landrat des Landkreises Melle. Er war königlich preußischer Kammerherr, Rechtsritter des Johanniterordens und Mitglied des Preußischen Herrenhauses. Darüber hinaus vertrat er von 1891 bis 1919 den Wahlkreis Melle im hannoverschen Provinziallandtag. 1908 war er Vorsitzender des Provinzialausschusses, 1909 bis 1919 Vorsitzender des Provinziallandtags. am 1. September 1919 rückte Franz Reinhard für ihn in den Landtag nach. 1912 wurde er auf Lebenszeit in das Preußische Herrenhaus berufen.
Seine Grabstätte ist auf dem Städtischen Friedhof in Melle-Mitte zu finden.
Ehrungen
In Melle wurde nach Otto von Pestel eine Straße, die Pestelstraße und ein Aussichtsturm, die Ottoshöhe benannt.[2]
Literatur
- Genealogisches Handbuch des Adels, Adelige Häuser B Band V, Seite 292, Band 26 der Gesamtreihe, C. A. Starke Verlag, Limburg (Lahn) 1961, ISSN 0435-2408
- Wilhelm Knigge: Zur Erinnerung: Landrat und Kammerherr Otto von Pestel, in: Heimatjahrbuch 1995, Seite 244f., Heimatbund Osnabrücker Land e.V. (Hrsg.), Osnabrück 1995
- Beatrix Herlemann, Helga Schatz: Biographisches Lexikon niedersächsischer Parlamentarier 1919–1945 (= Veröffentlichungen der Historischen Kommission für Niedersachsen und Bremen. Band 222). Hahnsche Buchhandlung, Hannover 2004, ISBN 3-7752-6022-6, S. 272–273.
Einzelnachweise
- Kösener Corpslisten 1960, 11/190
- Ottoshöhe und Pestelstraße. Erinnerungen an Landrat Otto von Pestel. In: Meller Kreisblatt, 25. August 2017.