Otto Roth (Mediziner, 1863)
Otto Roth (* 22. August 1863 in Ilsenburg (Harz); † 26. November 1944 in Lübeck) war ein deutscher Chirurg. Er entwickelte das weltweit erste Narkosegerät.
Leben
Otto Roth kam als ältester Sohn des späteren fürstlich-stolbergschen Kammer- und Forstrates Karl Wilhelm Ludwig (Louis) Roth und dessen Ehefrau Marianne geb. Kunkel zur Welt. Roth studierte Medizin an der Eberhard Karls Universität Tübingen, der Friedrichs-Universität Halle und der Universität Leipzig. Er beendete das Studium in Tübingen, wo er 1891 zum Dr. med. promoviert wurde.[1] Die chirurgische Ausbildung durchlief er an der Charité in Berlin. Von 1897 bis 1933 leitete er die chirurgische Abteilung im Allgemeinen Krankenhaus Lübeck. 1911, 1921 und 1933 leitete er die 9., 22. und 46. Tagung der Vereinigung Nordwestdeutscher Chirurgen.[2]
Mit Heinrich Dräger und dessen Sohn Alexander Bernhard Dräger (1870–1928) entwickelte er für das Drägerwerk das weltweit erste Narkosegerät (Reichspatent 154339).[3] 1902 stellte er es erstmals öffentlich auf dem Deutschen Chirurgenkongress in Berlin vor, bevor es im darauffolgenden Jahr als Roth-Drägersches Mischnarkosegerät weithin bekannt wurde.
Roth wurde auf dem Lübecker Burgtorfriedhof unter einem hohen Obelisken bestattet. Er war Mitglied des Ärztlichen Vereins zu Lübeck. Von der Gesellschaft der Freunde und Förderer der Universität zu Lübeck e. V. wird jährlich der Professor-Otto-Roth-Preis für hervorragende Dissertationen an der Universität Lübeck vergeben.
- Roths Grab
- Roth-Drägersches Mischnarkosegerät (1902)
Ehrungen
- Ehrenmitglied der Vereinigung Nordwestdeutscher Chirurgen[4]
Literatur
- Friedrich von Rohden: Von alten Lübecker Ärzten. In: Der Wagen. Lübecker Beiträge zur Kultur und Gesellschaft, 1960, S. 94/95.
- Werner Mohr: Der Chirurg Professor Dr. Otto Roth. Dräger, Lübeck 1991.
- Rogan Schmidt-Rimpler: Die Entwicklung der Dräger Anästhesietechnik (1902–1918) im internationalen Vergleich, Lübeck 2008, S. 33.
Weblinks
Einzelnachweise
- Dissertation: Ueber einen Fall von Sarkom, der mit hämorrhagischer Diathese verbunden war.
- Wolfgang Teichmann, Christoph Eggers, Heinz-Jürgen Schröder (Hg.): 100 Jahre Vereinigung Nordwestdeutscher Chirurgen. Hamburg 2009, S. 57–59.
- Patentschrift, 24. September 1904
- Zur Geschichte der Vereinigung Nordwestdeutscher Chirurgen, 125. Tagung, 12.–14. Juni 1980, S. 24.