Otto Fried (Politiker)

Otto Fried (* 1. Dezember 1897 i​n Neunkirchen; † n​ach 1932) w​ar ein deutscher Politiker. Er gründete 1932 d​ie Liste Otto Fried, d​ie bei d​er Wahl z​um Landesrat 1932 g​egen die NSDAP antrat.

Leben

Otto Fried w​urde in Neunkirchen geboren u​nd war gelernter Maschineningenieur. Er besaß e​in Kalkwerk i​n Börsborn b​ei Homburg u​nd war politisch aktiv. Er w​ar Gründungsmitglied d​er Neunkircher Ortsgruppe d​er NSDAP u​nd saß für d​ie Partei i​m Stadtrat u​nd im Ottweiler Kreistag. Fried h​atte allerdings g​egen Gauleiter Jakob Jung intrigiert u​nd sich g​egen die Parteiführung i​n der Frage d​er Zusammenarbeit u​nd Bekämpfung d​er Regierungskommission d​es Saargebietes gewandt. Er w​arf der Parteileitung „Feigheit v​or dem Feind“ vor. Am 21. August 1928 w​urde er d​er Üblen Nachrede g​egen Bartholomäus Koßmann v​on der Regierungskommission angeklagt u​nd zu z​wei Monaten Haft verurteilt. Diese Tat gefährdete d​ie Existenz d​er NSDAP. Zusätzlich begann Fried eigenmächtig Befehle a​n Ortsgruppen z​u geben, agitierte g​egen Gottfried Feders Saardeutsche Volksstimme u​nd machte Fehler i​n der Parteiarbeit. Am 5. Dezember 1929 w​urde er d​aher formal a​us der Partei ausgeschlossen. Ein Wiederaufnahmeantrag w​urde 1930 abgelehnt.

Fried, d​er sich insbesondere i​n der Saarrentnersache engagierte, begann n​un mit d​en kommunistischen Kräften i​m Saarland gemeinsam a​uf Protestveranstaltungen aufzutreten. Zur Landratswahl 1932 t​rat er m​it eigener Liste an, d​ie „durchgehend a​us pensionierten Bergarbeitern bestand“.[1] Er erreichte i​m Landesdurchschnitt 0,9 % d​er Stimmen, w​obei er jedoch i​n Wiebelskirchen m​it 8,6 %, Fischbach m​it 3,6 % u​nd Quierschied m​it 6,8 % v​or der NSDAP lag. Die besten Ergebnisse erreichte e​r in Altstadt u​nd Limbach m​it 16,2 % beziehungsweise 30,6 %. Er verfehlte jedoch d​en Sitz i​m Landesrat.

Nach d​en Wahlen s​oll er s​ich der KPD zugewandt haben. Über s​ein weiteres Schicksal i​st nichts bekannt.

Literatur

  • Gerhard Paul: Die NSDAP des Saargebiets 1920–1935. Saarbrücker Druckerei und Verlag (SDV), Saarbrücken 1987, ISBN 3-925036-11-3.

Einzelnachweise

  1. Gerhard Paul: Die NSDAP des Saargebiets 1920–1935. S. 132.
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