Otto Bordes
Otto Bordes (* im 19. Jahrhundert; † 1943 [?]) war ein deutscher Freimaurer. Bordes war unter anderem Großmeister der Großen National-Mutterloge „Zu den drei Weltkugeln“.
Leben und Wirken
Nach dem Schulbesuch studierte Bordes Zahnmedizin. Anschließend ließ er sich als praktischer Zahnarzt in Berlin nieder.
Etwa seit 1920 gehörte Bordes den Freimaurern. Politisch stand er der extremen politischen Rechten nahe – in der Literatur wird verschiedentlich behauptet, dass er zum persönlichen Bekanntenkreis Adolf Hitlers gehört habe. Mitte der 1920er wurde Bordes Meister vom Stuhl der 1923 reaktivierten und regularisierten Brüsseler Feldloge „Stern von Brabant“ in Berlin. Diese war auch die erste deutsche Freimaurerloge, die 1930 den Arierparagraphen einführte, indem sie festlegte, dass nur solche Personen aufgenommen wurden, „gegen deren germanische Abstammung keine begründeten Zweifel“ bestanden. 1929 wurde Bordes schließlich zum zugeordneten ersten Aufseher der altpreußischen Großloge „Zu den drei Weltkugeln“ ernannt.
Am 9. April 1933 wurde Bordes als Nachfolger von Karl Habicht zum Großmeister der Großloge zu den drei Weltkugeln, als der deutschen Nationalmutterloge gewählt. Auf Druck der Nationalsozialisten änderte Bordes den Namen der Großloge in „Nationaler Christlicher Orden Friedrich der Großen“. Dennoch wurde er 1934 von der Gestapo verhaftet und einige Monate lang im KZ Columbiahaus festgehalten.
Bordes starb vermutlich 1943, anderen Berichten zufolge erst nach 1945.
Literatur
- Ralf Melzer: Konflikt und Anpassung. Freimaurerei in der Weimarer Republik und im Nationalsozialismus, 1999.
- Helmut Neuberger: Freimaurerei und Nationalsozialismus, 1980.