Osvaldo Piro
Osvaldo Carlos Piro (* 1. Januar 1937 in Buenos Aires) ist ein argentinischer Bandoneonist und Tangokomponist.
Piro nahm ab dem zehnten Lebensjahr Bandoneonunterricht bei Félix Cordisco, später war er Schüler von Domingo Mattio (Bandoneon), Pedro Rubione und Julio Nistal (Harmonielehre) sowie Juan Francisco Giacobbe (Musiktheorie). Elfjährig gründete er sein erstes Musiktrio Osmasi. 1952 debütierte er im Orchester von Ricardo Pedevilla, und im Folgejahr trat er in Alfredo Gobbis Orchester ein, dem er sechs Jahre lang angehörte.
Er spielte dann in Fulvio Salamancas Orchester, bevor er 1965 achtundzwanzigjährig ein eigenes Orchester gründete, mit dem er bei Radio Belgrano mit dem Sänger Carlos Nogués debütierte. Er wurde im selben Jahr zum Tango-Festival von La Falda eingeladen und nahm beim Label Alanicki seine erste LP auf. 1968 wurde er mit der Palma de Oro beim Festival de La Falda und dem Premio Martín Fierro des argentinischen Fernsehens ausgezeichnet. Im selben Jahr nahm er bei Philips zwei LPs auf. In Mar del Plata trat er mit seinem Quintett und seiner Frau, der Sängerin Susana Rinaldi und Musikern wie Edmundo Rivero, Aníbal Arias und Osvaldo Avena auf.
Von 1984 bis 1988 lebte Piro in Europa und trat u. a. beim Festival de Arles, den Trottoirs de Buenos Aires in Paris, in Holland, Finnland, Schweden, Italien und der Schweiz auf. Nach seiner Rückkehr gründete er das San Telmo Tango, wo er mit seiner Gruppe Ensamble 9 auftrat. Mit dem Ensamble 9 und den Gästen Julián Plaza und Eladia Blázquez nahm er die CD Romance de Abril auf.
1994 wurde Piro zum Dirigenten des Orquesta Nacional de Música Argentina Juan de Dios Filiberto ernannt, 1996 erhielt er die Ehrenbürgerwürde der Stadt Buenos Aires. Mit Stücken wie Azulnoche und Octubre erweist sich Piro als einer der bedeutendsten Tangokomponisten der Generation nach Astor Piazzolla.